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Israelis greifen Gaza an

Gefechte zwischen Palästinenser-Polizei und Extremisten


Gaza-Stadt (Reuters). Israelische Militär-Hubschrauber haben am Freitag Ziele im Gaza-Streifen und im Westjordanland unter Beschuss genommen und die gezielte Tötung militanter Palästinenser wieder aufgenommen. Insgesamt kamen bei den Angriffen sieben Menschen ums Leben. Es war die heftigste israelische Luftangriffsserie seit fünf Monaten, als Israelis und Palästinenser eine Waffenruhe vereinbart hatten. Wenige Stunden vor den Angriffen war eine Frau im Süden Israels durch eine von mehreren im Gaza-Streifen abgefeuerten Raketen ums Leben gekommen.
In Gaza-Stadt kam es am Freitag zu heftigen Zusammenstößen zwischen der palästinensischen Polizei und Mitgliedern der militanten Hamas, die die Angst vor einem Bürgerkrieg schürten. Dabei wurden zwei Palästinenser getötet. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hatte die Polizei angewiesen, gegen militante Palästinenser durchzugreifen, um eine weitere Eskalation der Gewalt mit Israel zu verhindern.
Bei dem ersten israelischen Angriff wurde in Gaza-Stadt Augenzeugen zufolge der Sitz einer islamischen Wohlfahrtsorganisation zerstört, die die radikale Palästinenser-Gruppe Hamas unterstützte. Daraufhin sei ein Waffenlager beschossen worden, teilte die israelische Armee mit.
Die Gefechte in Gaza-Stadt entbrannten unmittelbar, nachdem militante Palästinenser Raketen auf Israel abgeschossen hatten. Palästinensische Sicherheitskräfte leiteten eine Razzia ein, um weitere Angriffe zu verhindern. Hamas-Mitglieder feuerten daraufhin mit Maschinengewehren auf die Polizisten und setzten vier Polizeiwagen in Brand.
Die Auseinandersetzungen konzentrierten sich auf den Seitun-Bezirk, der als Hochburg der Hamas gilt. 20 Zivilisten und sechs Polizisten wurden verletzt. Bei den beiden Toten habe es sich um unbewaffnete Jugendliche gehandelt. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 16.07.2005