15.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

 Radprofi Jörg Ludewig  MeinTour-Tagebuch


Bonjour,
so langsam beginnt das Rechnen: Die Hälfte der Renntage haben wir hinter uns. 2000 der 3600 Kilometer sind absolviert. Und im Restprogramm gibt es noch das Zeitfahren und die Finaletappe bis zu der Champs dÕElysees, wo du relativ leicht mitrollen kannst. In der Batterieanzeige meines Körpers wandert die Nadel aus dem grünen Bereich so langsam Richtung Orange. Das ist ganz normal und geht auch anderen so.
Wenn ich mir keine Erkältung einfange oder böse stürze, werde ich in Paris ankommen. Aber das ist mir eigentlich zu wenig. Ich will auf einer Etappe glänzen. Auch gestern hab' ich mir Mühe gegeben. Ich war von Anfang an vorne und habe gelauert. Zehn oder zwölf Mal bin ich die Attacken mitgegangen. Und dann habe ich die richtige Gruppe wieder mal verpasst.
Für die Heimat scheint auch ein Jörg Ludewig ein zumindest kleiner Held zu sein. Beim Fahren im Feld bis du oft so konzentriert, dass du die Straße oder die Zuschauer gar nicht bewusst wahrnimmst. Und doch gibt es immer wieder so Momente: Da steht mitten in Frankreich ein fettes »Go Jörg« auf der Straße. Oder am Rand entdeckst du ein Schild mit »Steinhagen grüßt Jörg«. Danke, Leute! Das baut auf.

Artikel vom 15.07.2005