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Aussies üben sich
in Bescheidenheit

Im Daviscup ohne Woodbridge

Sydney (dpa). Australiens Tennis-Team übt sich vor dem Daviscup-Viertelfinale gegen Argentinien in Bescheidenheit.

Trotz Heimrechts und des Wunschbelags Gras sieht sich Kapitän John Fitzgerald bei der Partie, die von Freitag bis Sonntag im Olympia-Park von Sydney ausgetragen wird, nicht in der Rolle des Favoriten. Auch wenn ihm diese von seinem Kollegen Alberto Mancini zugedacht wird. Der Grund hat einen Namen: Todd Woodbridge.
Das Urgestein der »Aussies«, das elf Jahre lang eine feste Größe im Team und sicherer Punktelieferant auch bei den Triumphen 1999 und 2003 war, hat nach dem Doppel-Aus in der zweiten Runde von Wimbledon seinen unwiderruflichen Rücktritt erklärt. »Der Tank ist leer, hat er erkannt«, sagte Fitzgerald und verteidigte den 34-Jährigen gegen Kritik wegen des Zeitpunkts seines Abschieds.
»Er lässt das Team im Stich«, meinte hingegen Australiens Fedcup-Chef John Alexander. Von 41 Daviscup-Partien hat Woodbridge nur 11 verloren, was den Missklang vor der heiklen Partie gegen die auf allen Belägen versierten Argentinier verständlicher werden lässt. Da auch der »ungeliebte Sohn« Mark Philippoussis wieder einmal verletzt ausfällt, ruhen die Hoffnungen allein auf Lleyton Hewitt und Wayne Arthurs, die auch im Doppel zum Einsatz kommen sollen.
»Ich bin sehr zuversichtlich«, sagte der Weltranglisten-Vierte Hewitt, der sich in Wimbledon in der Vorschlussrunde an Champion Roger Federer die Zähne ausgebissen hatte. »Aber wir müssen auf der Hut sein, denn die Argentinier sind eine unglaublich starke Mannschaft.« Vor allem mit David Nalbandian hat er seine Erfahrungen gemacht. Den neben Guillermo Coria vielseitigsten Argentinier bezwang er 2002 im Finale von Wimbledon: »David und Guillermo sind auf allen Belägen gefährlich. Wir tun gut daran, sie nicht zu unterschätzen«, sagte Hewitt.
Beim bislang einzigen Sieg der Südamerikaner in drei Vergleichen war Hewitt nicht dabei. Windpocken hatten ihn außer Gefecht gesetzt und so musste das Energiebündel die schmachvolle 0:5-Erstrunden-Pleite im Februar 2002 auf Sand nicht miterdulden. »Das ist vorbei, in Sydney beginnen wir von vorne«, sagte Hewitt. Das will auch Kollege Arthurs, der gerade an Nalbandian nicht die besten Erinnerungen hat. In Wimbledon unterlag er ihm 2002.
Die anderen Vietelfinals: Slowakei - Niederlande (Bratislava), Russland - Frankreich (Moskau), Kroatien - Rumänien (Split).

Artikel vom 14.07.2005