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Leitartikel
Terror-Saat ganz nah

Wurzeln zu
lange schöngeredet


Von Rolf Dressler
Im zu 99 Prozent islamischen EU-Anwärterland Türkei gibt es häufig Übergriffe auf christliche Kleingemeinden. Unlängst wurde die Wohnungstür eines evangelischen Pfarrers in der Ortschaft Iz- mit westlich Istanbuls mit einem Hakenkreuz beschmiert. Darunter steckte ein Haßschreiben mit der Aufforderung, der Geistliche solle die Türkei binnen eines Monats verlassen.
Einige Tage zuvor hatten Unbekannte sogenannte Molotow-Cocktails gegen die Fassade der Internationalen Protestantischen Kirche in der Hauptstadt Ankara geschleudert und dabei einen Schaden von 10 000 Euro angerichtet. Solche Schandtaten blenden Medien, Politik und sogar die betroffenen »Mutterkirchen« praktisch völlig aus. Vielmehr wird Kritik am Islam reflexartig mit ei- nem Bannstrahl belegt, während sich das Fernsehvolk gerade auch hier bei uns schenkelklopfend an den ätzenden Auftritten all jener »Unterhalter«-Figuren ergötzt, die sich herabwürdigend über Kirche und Papsttum hermachen.
Gestern indes hat beispielsweise Englands Innenminister Charles Clarke - ja, wen eigentlich, die eigene Bevölkerung? - abermals vor weiteren heimtückischen Terroranschlägen von Islamisten gewarnt. Nur, was konkret können die aufgeschreckten Menschen dort wie hierzulande zu ihrem Selbstschutz tun, außer inständig darauf zu hoffen, dass derlei Unheil sie nicht treffen möge?
Die ungeheuerlichen Verbrechen entmenschter Einzeltäter wie im Fall Theo van Gogh in den Niederlanden und wahngetriebener Massenmörder wie jüngst in London wurzeln in der verheerende Mischsaat aus Politik, Ideologie und Religion. Schon viel zu lange wird sie - sogar unter den Augen der ziemlich zahnlosen Rechtsstaatsmacht - auch in Deutschlands Moscheen von fanatischen Hasspredigern ausgesät. Und zwar ausdrücklich unter Berufung auf den Koran, das heilige Buch Allahs und des Propheten Mohammed, worin neben dem scheinbar liberalen Bekenntnis «Euch sei euer Glaube und mir meiner« zahlreiche Textpassagen wie etwa diese zu finden sind:
- »Muslime, schließt keine Freundschaften mit den Ungläubigen.«
- »Wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo immer ihr sie findet. Werden sie aber Muslime, dann verschont sie.«
- »Verachtung erfahren Juden und Christen. Sie haben Gottes Zion herausgefordert und müssen deshalb Leid ertragen.«
Unmissverständlich bezeichnet sich der Koran als »Aufklärungsschrift und als Hinweis darauf, was die Ungläubigen« (also ausnahmslos alle Nicht-Moslems auf der Erde) »erwartet«.
Mit Blauäugigkeit kann man ei- nem solchen Absolutheitsanspruch kaum begegnen. Davor wurde eindringlich gewarnt.
Und das besonders gutgläubige, spezifisch deutsche Multikulti-Traumtänzer-Projekt war übrigens schon 1997 für gescheitert erklärt worden - überraschenderweise sogar ausgerechnet von Rudolf Augsteins Magazin »Der Spiegel«.

Artikel vom 14.07.2005