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»Ich bin Druck gewohnt«

Mit Trainer Prüfer schnell zurück in die Verbandsliga

Bielefeld (WB/jm). Er führte Arminias Amateure in die Oberliga und die SpVg Brakel in die Landesliga. Jetzt soll der TuS Dornberg von Jürgen Prüfers Erfahrungsschatz profitieren. Sportdirektor Hans-Werner Freese (»Er bringt alles mit, was sich ein Verein von einem Trainer wünschen kann«) ist überzeugt von den Qualitäten des 37-jährigen »Neuen«. WB-Sportredakteur Jörg Manthey unterhielt sich mit Fußball-Lehrer Jürgen Prüfer.

Nicht wenige Landesligatrainer haben Ihre Mannschaft längst als Meisterschaftsfavoriten auserkoren. Sind derlei frühe »Verdächtigungen« für Sie mehr Last oder Lust?Jürgen Prüfer: Ich bin Druck gewohnt und mag ihn auch. Mit dieser Art von Druck kann man als Trainer am besten auf eine Mannschaft einwirken. Wir haben eine klare Vorgabe im Verein, wollen so schnell wie möglich zurück in die Verbandsliga. Dafür werden wir viel und diszipliniert arbeiten - und nehmen die Favoritenrolle an.
Eigentlich wollten Sie ja einen Verbandsligisten übernehmen. Wie hat sich der späte Abstieg auf die Kaderzusammensetzung ausgewirkt?Jürgen Prüfer: Einen Umbruch hätte es so oder so gegeben, aber der Kader hat nun schon ein anderes Gesicht, als er in der Verbandsliga gehabt hätte. Wir haben die Spieler gehalten, die wir wollten. Angesichts der für sie weniger attraktiven Klasse sind uns leider drei Verstärkungen aus dem Oberligabereich abgesprungen. Statt weiter nach etablierten Spielern zu suchen, haben wir bei der Acquierierung vermehrt auf die Talentschiene gesetzt und starke Spieler aus der Region an uns gebunden. Ich hoffe und glaube, dass wir bei der Auswahl ein glückliches Händchen hatten. Ich bin mir sicher, dass die Dornberger Fans an dieser Mixtur aus erfahrenen und jungen Kräften ihre Freude haben werden.
Wie wird der Fußball Marke Jürgen Prüfer aussehen?Jürgen Prüfer: Ich werde den Stil, den wir spielen, individuell anpassen an die vorhandene Besetzung. Es bringt nichts, die Mannschaft in irgendein System zu pressen. Ich möchte das Beste aus dem Team herausholen. Jeder wird die Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen. Ich habe einige Sachen im Kopf und werde in der Vorbereitung viel ausprobieren - auch auf Kosten von Ergebnissen. Wir haben sechs Wochen Zeit.
Sie beginnen am Samstag, 20. August, auf dem neuen Kunstrasen mit einem Heimspiel gegen den FC Türk Sport. Danach geht's gegen Union Minden, Tengern, Herford und Bustedt. Nicht gerade ein einfaches Programm.Jürgen Prüfer: Das ist eine Herausforderung. Es gibt in dieser sehr stabilen Liga keine leichten Spiele. Wiedenbrück ist enorm stark einzuschätzen, ebenso die Aufsteiger Bustedt und Theesen. Doch eine Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen will, muss als Voraussetzung die Startphase so meistern, dass sie möglichst im oberen Bereich steht. Nach dem ersten Drittel hat die Tabelle schon eine gewisse Aussagekraft.

Artikel vom 14.07.2005