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Mehrheit der Deutschen
ist inzwischen »online«
55 Prozent nutzen das Internet - Tendenz steigend
Innerhalb eines Jahres ist die Internet-Nutzung in Deutschland weiter moderat gestiegen. Heute sind 55 Prozent der Deutschen online (2004: 53 Prozent). Das entspricht 35,7 Millionen Menschen über 14 Jahren. Die Internetgemeinde ist damit in den zurückliegenden zwölf Monaten um 1,74 Millionen Nutzerinnen und Nutzer größer geworden.
In den nächsten zwölf Monaten beabsichtigen 4,1 Millionen Bundesbürger (sechs Prozent) ins Internet einzusteigen. 25 Millionen Deutsche (39 Prozent) zählen allerdings noch zu den Offlinern, den Nicht-Nutzern des Internets ohne Anschaffungsabsicht. Diese sind mehrheitlich weiblichen Geschlechts, haben formal eine geringe Bildung sowie ein niedriges Einkommen und werden immer älter. Das Durchschnittsalter der Nicht-Nutzer liegt bei 60,3 Jahren.
Das sind die zentralen Ergebnisse des (N)ONLINER Atlas 2005, den die Initiative D21 und TNS Infratest (Bielefeld) in Berlin vorgestellt haben. Im fünften Jahr beleuchtet der (N)ONLINER Atlas erneut die Unterschiede der Internet-Nutzung. Mit 50 000 Interviews ist es die größte Studie ihrer Art.
»Nach einer ersten Phase, in der vor allem die Ausstattung von Haushalten und Schulen mit Internetzugängen wichtig war, folgte in der zweiten Phase das Kennenlernen der Internet-Inhalte. Jetzt ist es Zeit, die dritte Phase zu zünden - die Phase eines zielgruppenorientierten Wachstums! Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Initiativen sind gemeinsam gefordert, auch den letzten Offliner-Zielgruppen den Weg ins Netz zu zeigen und so den digitalen Graben zu schließen«, sagt Thomas Ganswindt, Vorstandsvorsitzender der Initiative D21.
Erstmals sind die Internet-Nutzer bundesweit in der Mehrheit. Mit 64 Prozent Onlinern führt Berlin das Bundesländerranking der Internet-Nutzung an, gefolgt von Hamburg mit 61 Prozent Onlinern. NRW tummelt sich im unteren Mittelfeld. Der Regierungsbezirk Detmold schafft es im West-Vergleich ebenfalls nicht aufs Siegertreppchen, sondern ist unteres Mittelmaß.
Während die Offliner immer älter werden und das Durchschnittsalter bei 60,3 Jahren liegt, sind die Onliner mit durchschnittlich 39 Jahren jung geblieben. Starken Zuwachs bei der Internet-Nutzung gab es erneut bei der Generation der älter als 50-Jährigen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Internet-Nutzung in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen um drei Prozentpunkte auf 53 Prozent; bei den 60- bis 69-Jährigen sind 29 Prozent online (2004: 26 Prozent). In der Altersgruppe 70plus sind es zehn Prozent (2004: neun Prozent). Wie im vergangenen Jahr liegt das Verhältnis Männer-Frauen unter den Onlinern bei 55:45 Prozent.
DSL ist am stärksten bei jungen Männern verbreitet; Frauen und ältere Menschen nutzen häufiger einen Internetzugang über ISDN oder Modem. 38 Prozent der Onliner haben einen DSL-Anschluss im eigenen Haushalt. Der Anteil anderer breitbandiger Zugänge liegt unter zwei Prozent. 28 Prozent wählen sich via ISDN-Anschluss in das Internet ein. Jeder fünfte Onliner ist analog (Modem) mit dem Internet verbunden.

Artikel vom 03.09.2005