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Schwere Kost für Strategen
»Stalingrad« und »The Day After« setzen auf zweidimensionale Grafik
Mit »Stalingrad« und »The Day After« hat der italienische Verlag Black Bean zwei Strategietitel für Windows- PC auf den deutschen Markt gebracht, die den happigen Schwierigkeitsgrad und die angestaubte 2D-Grafik gemeinsam haben.
»Stalingrad« versetzt den Spieler direkt in die entscheidende Phase des Zweiten Weltkrieges. In klassischer Echtzeitstrategie-Manier erlebt der Spieler in 36 dramatischen Missionen eines der historisch bedeutendsten Kriegsgefechte. Dazu kommen noch sieben geheime Missionen, die unbekannte Fakten über die Schlacht zeigen. Geschichtlich korrekte Ereignisse und detaillierte Landschaften, die auf militärischen Karten und Luftbildern der damaligen Zeit basieren, sorgen hierbei für eine realistische Spiel-Atmosphäre. Mehr als 150 verschiedene Waffen und Fahrzeuge, dazu einzigartige Gebäude wie der Bahnhof Stalingrad oder die Fabrik Roter Oktober, sorgen für ein authentisches Spielgefühl.
Stalingrad basiert auf einer modifizierten Version der betagten Blitzkrieg-Engine von Nival Interactive und wurde von DTF Games entwickelt. Unter anderem hat DTF die Sichtweite der Einheiten verbessert und das Artilleriefeuer genauer gestaltet.
In zwei miteinander verbundenen Kampagnen erlebt der Spieler die Ereignisse aus Sicht der Roten Armee und der Soldaten der deutschen Wehrmacht. Die Langzeitmotivation resultiert aus den historisch angelegten Missionen, die dem Spieler detaillierte Einblicke in die Schlacht an der Wolga erlauben. Die Karten sind durchaus abwechslungsreich gestaltet, allerdings sucht man naturgemäß andere Schlachten vergeblich. Stalingrad ist ein Spiel für fortgeschrittene Strategen, die die veraltete Grafik nicht abschreckt und die auf einen Multiplayer-Modus verzichten können.
»The Day After«, entwickelt vom russischen Studio G5 Software, liefert eine Mischung aus rundenbasierter Taktik und Echtzeitstrategie. So können PC-Strategen im Planungsmodus ihre Operationen vorbereiten. In den Szenarien kommen zusätzlich klassische Echtzeitstrategie-Elemente zum Einsatz.
Die Geschichte spielt nach den Ereignissen der Kuba-Krise - die hier wesentlich anders ausgegangen ist, als in der Wirklichkeit: Ein Atomkrieg hat die Erde in eine radioaktive Wüste verwandelt. Die wenigen Überlebenden kämpfen um saubere Luft und klares Wasser. Die Story verbrämt allerdings lediglich die sattsam bekannte Weltkriegsstrategie.
Der Spieler darf seine Einheiten selbst einkaufen; dabei wird er von einer Enzyklopädie der Waffen unterstützt. Auch darf er Einheiten in die nächste Schlacht mitnehmen.
Die Schlachten verlaufen allerdings eine ähnlich wie die andere und sind dabei auch noch sehr schwer. Zumal ein schlechtes Wegfindungssystem und fehlende Aufklärungsfahrzeuge dem menschlichen General das Kämpfen zusätzlich vermiesen. Die nicht zeitgemäße 2D-Grafik ist nicht zoombar. Einen Multiplayermodus gibt's nur im LAN.
Unter dem Strich eignet sich der Titel für Hardcore-Strategen auf der Suche nach neuen Herausforderungen. »Stalingrad« und »The Day After« sind im Vertrieb von CDV zum Preis von 29,90 Euro erschienen. (tl)

Artikel vom 13.08.2005