14.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Flughafen-Neubau stoppen

Paderborn schlägt Gipeltreffen der Ministerpräsidenten vor

Von Karl Pickhardt
Paderborn (WB). Landrat Manfred Müller setzt auf ein Gipfeltreffen der beiden Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (NRW) und Roland Koch (Hessen), um den Neubau eines Flughafens in Kassel-Calden zu verhindern.
Lehnt Billigfluganbieter ab: Landrat Manfred Müller.

Paderborn will mit der Region Nordhessen verstärkt kooperieren und den OWL-Airport in Büren-Ahden als gemeinsamen Flughafen nutzen. Der OWL-Airport sei auch das »nordhessische Tor zur Welt«. Erneut unterstrich Müller seine Position, dass der Bau eines zweiten Regionalflughafens vor den Toren Paderborns weder betriebs- noch volkswirtschaftlich zu verantworten sei. Paderborn und Kassel-Calden nähmen sich gegenseitig Fluggäste weg. So verlören beide und der Bürger zahle die Zeche, mahnt Müller.
Eine Entwicklung wie in Paderborn sei nicht wiederholbar. Kassel-Calden setze offenbar auf Billigfluganbieter. Eine solche Abhängigkeit von ein bis zwei Billigfluganbietern beinhalte ein hohes Risiko der Abwanderung und damit den Verlust der Geschäftsgrundlage. Paderborn lehne eine solche Zusammenarbeit mit Billiganbietern ab.
Den Weg zum »Flughafen-Gipfel« der beiden benachbarten CDU-Regierungschefs soll der ehemalige Gütersloher Oberkreisdirektor Günter Kozlowski als heutiger Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Bauen und Verkehr ebnen. Mit Kozlowski habe er zusammen mit dem Paderborner Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzenden Reinold Stücke bereits gesprochen, teilte Landrat Müller gestern mit.
In den bestehenden Flugplatz Kassel-Calden sollen rund 151 Millionen Euro investiert werden. Er könnte 2009 als neuer Regionalfughafen in Betrieb gehen.

Artikel vom 14.07.2005