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Bei den World Games ziehen alle kräftig mit

Randsportarten genießen das öffentliche Interesse

Duisburg (dpa). Strahlende Gesichter bei den Organisatoren, prächtige Stimmung bei den Fans, glänzende Leistungen der deutschen Athleten: Das Auftaktwochenende der World Games in Duisburg hat alle Erwartungen übertroffen und Appetit auf die ungewöhnlichen Sportarten gemacht.
Die Bulgarinnen Halina Starevich, Maria Girut und Tatsiana Motuz machen eine gute Figur.

Schon an den ersten drei Wettkampftagen bestiegen deutsche Sportler bei 50 Entscheidungen 20 Mal das Siegerpodest: Zehn Goldmedaillen, vier Mal Silber und sechs dritte Plätze gab es bislang zu feiern.
Artistisch und spektakulär ging es in der Rhein-Ruhr-Halle zu. Der deutschen Trampolin-Olympiasiegerin von Athen, Anna Dogonadze, gelang gestern mit ihrer Partnerin Jessica Simon im Synchronspringen ein blitzsauberer Finaldurchgang, so dass das Duo aus Bad Kreuznach am Ende Gold bejubelte. »Zu Zweit macht es viel mehr Spaß«, sagte Dogonadze.
Treffsicher waren die Feldbogenschützinnen Monika Jentges (Ganderkesee) und Martina Schacht (Hamburg). Jentges gewann den Titel mit dem Blankbogen, Schacht mit Compoundbogen. Auch die American Footballer setzten sich die »Krone« auf. Im Finale bezwang die deutsche Mannschaft Schweden mit 20:6.
Eine fast punktgenaue Landung gelang Stefan Wiesner aus Altenstadt beim Fallschirm-Zielspringen. Der Junioren-Weltmeister verfehlte den Zielpunkt am Toeppersee um einen Zentimeter.
Allein die Bodybuilder holten schon am Samstag fünf Medaillen in sieben Disziplinen, darunter einmal Gold für Werner Zenk (München) im Leichtgewicht. Gleichzeitig wurde auf der Scherenbahn gefeiert. Deutschlands beste Keglerin, Elgin Justen aus Brühl, schaffte das Double. Sie gewann die Titel im Einzel und im Mixed. Ihr Partner Holger Mayer aus Heddert freute sich über die Anfeuerungen der mehr als 700 Zuschauer: »Die standen wie eine Wand hinter uns.«
Auch bei vielen anderen Wettkämpfen war die Resonanz im »Land des Fußballs« erfreulich. Nur beim Orientierungslauf in Bottrop hatten sich die Organisatoren mehr als die gekommenen 200 Besucher erhofft. Das Fallschirmspringen war mit 1200 Zuschauern ausverkauft. Stets randvoll war auch die Tribüne (500 Plätze) beim Tauziehen.
Dort herrschte durch die Mischung von fast altertümlichem Charme und Trendsport ohnehin ein besonderes Flair. Ein Erlebnis waren »die Züge« der Schweizer, die auf die Unterstützung von Alpenglocken bauten und in der Klasse bis 640 Kilogramm im Halbfinale den deutschen Goldtraum zerstörten. Im »kleinen Finale« waren die Deutsche wieder bei Kräften und bezwangen unter dem Jubel der Fans die Engländer. Die drittplatzierten Iren sorgten in der Klasse bis 680 Kilogramm für eine spezielle Bestmarke: Die Brüder James, Dermot und Bill Kehoe nahmen an allen 7 World Games seit 1981 teil.

Artikel vom 18.07.2005