13.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Kultur- und
Multisportspektakel

World Games 2005 - von Aikido bis Wasserski

Duisburg (dpa). Aikido, Barfußwasserski, Casting, Kanupolo, Feldbogenschießen, Tauziehen und Tumbling - für zehn Tage rücken ungewöhnliche, weithin unbekannte und dennoch äußerst spektakuläre Sportarten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Mit einer bunten und farbenprächtigen zweieinhalbstündigen Eröffnungsshow in der prächtig herausgeputzten MSV-Arena in Duisburg fällt morgen (20.15 Uhr) der Startschuss für die World Games 2005.
3500 Athleten aus knapp 100 Nationen kämpfen danach bis zum 24. Juli an vier Standorten und 22 Wettkampfstätten in Duisburg, Bottrop, Mülheim/Ruhr und Oberhausen um Medaillen. Unter dem Motto »Deutschland kann's - Duisburg zeigt's« fallen in 40 nicht-olympischen Sportarten (davon sechs Einladungswettbewerbe) insgesamt 187 Entscheidungen. Damit sind die World Games nach den Olympischen Spielen das größte Multi-Sportspektakel der Welt. »Was wir hier machen, ist kein Pfadfindertreffen«, sagt Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland, der die World Games eröffnen wird.
Die Organisatoren sitzen in den Startlöchern, die Athleten fiebern den Wettkämpfen entgegen, und nicht nur Bundesinnenminister Otto Schily ist überzeugt vom Gelingen und der Strahlkraft des Events. »Solche Sport-Großveranstaltungen haben eine enorm positive Auswirkung auf die Austragungsstädte und die Regionen. Der Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusstandort NRW wird von den Spielen profitieren. Eine ganze Region wird zeigen, was sie kann - über die Turnhalle und das Stadion hinaus«, sagte Schily.
Zu den vergleichsweise geringen Kosten von 15 Millionen Euro steuerte der Bund zwei Millionen Euro bei, der Rest des Etats wird vom Land, den Städten und Kommunen sowie Sponsoren und über die eher maßvollen Eintrittspreise finanziert. Schily ist froh, dass der Bund »trotz der engen Haushaltslage« diesen Betrag bereitstellen konnte, denn: »Grundsätzlich unterstützen wir alle Bemühungen des deutschen Sports, attraktive internationale Sportveranstaltungen nach Deutschland zu holen.«
Schon die Eröffnungsfeier verspricht ein unvergessliches Ereignis zu werden. 1500 Sportlerinnen und Sportler, 200 Tänzer, 400 Statisten sowie hochkarätige Showstars wie Pop-Ikone Nena und Star-Tenor José Cura, die neuseeländische Sängerin Hayley Westenra und die Duisburger Philharmoniker sollen für einen stimmungsvollen Abend sorgen. Schily lässt sich den von Ulla Kock am Brink moderierten Auftakt ebenso wenig entgehen wie der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge. Er gilt ohnehin als Freund und Förderer der World Games und war bereits 1981 bei der Premiere der Spiele im amerikanischen Santa Clara »Chef de Mission« der Belgier.
Die Unterstützung der World Games durch den »Patron« IOC ist von großer Bedeutung. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach, bezeichnete die Veranstaltung als »Kornkammer der Olympischen Spiele«. Auch Ulrich Feldhoff, der die Spiele etwas salopp »2. Liga« nannte, weiß um die Hoffnungen vieler Sportverbände, womöglich einmal den Sprung ins olympische Programm zu schaffen. »Es geht um die relativ weltweite Verbreitung eines Sports, um die Regelmäßigkeit kontinentaler und interkontinentaler Meisterschaften«, betonte der Vizepräsident des Deutschen Sportbundes (DSB). »Die World Games haben besonders in Asien und der Dritten Welt einen hohen Stellenwert«, sagte Feldhoff.

Artikel vom 13.07.2005