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Bürger klagen gegen
neues Fußballstadion

SC Paderborn baut jetzt auf eigenes Risiko

Von Karl Pickhardt
Paderborn (WB). In Paderborn machen Anwohner gegen den Neubau eines Fußballstadions Front. Sie wollen mit einer einstweiligen Verfügung den Baubeginn stoppen und haben Klage gegen die Baugenehmigung beim Verwaltungsgericht Minden eingereicht.
SCP-Präsident Wilfried Finke machte den ersten Spatenstich.

Gleichwohl hat die Paderborner Stadion Gesellschaft (PSG) gestern Nachmittag symbolisch den ersten Spatenstich für den Bau der etwa neun Millionen Euro teuren »paragon arena« gesetzt, in dem der frisch gebackene Fußball-Bundesligist SC Paderborn in der Rückrunde von Januar an seine Heimspiele austragen möchte. »Die bauen auf eigenes Risiko«, sagte Vorsitzender Richter Rolf-Lutz Weidemann vom Verwaltungsgericht Minden.
Stadionanwohner, die von ihren Rechtsanwälten Rudolf Wansleben (ehemaliger Landrat) und Heinrich Loriz vertreten werden, befürchten in ihren Wohngebieten bei Heimspielen des SCP ein Verkehrs- und Parkchaos, weil auf dem Arena-Gelände nur 1300 Parkplätze ausgewiesen seien. Das Stadion soll im Endausbau 15 000 Zuschauern Platz bieten. Für Großparkplätze auf Firmengrundstücken in Stadionnähe wollen die Unternehmenschefs keine Baulast eintragen und damit bindende Parkplatzpflichten nicht eingehen, erklärte Rechtsanwalt Loriz. Sie hätten nur versprochen, ihre Parkplätze bei Sportveranstaltungen in der paragon arena zur Verfügung zu stellen. So fürchteten sich Anwohner ähnlich wie einst am Alm-Stadion Bielefeld vor einem regelmäßigen Verkehrschaos, Lärm und Dreck bei Heimspielen und eine deutliche Wertminderung ihrer Wohngebäude und Grundstücke. In Paderborn bangen Fans des SC Paderborn um eine pünktliche Fertigstellung des Stadions. Rechtsanwalt Loriz rechnet mit einer Entscheidung innerhalb der nächsten sechs Wochen.

Artikel vom 13.07.2005