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Sportacus und
die TV-Kinder

Serie soll für Bewegung sorgen

Reykjavik (dpa). Super RTL hat einen neuen Super-Helden - und der macht Kindern ausgerechnet das Fernsehen madig. Er kommt aus Island, heißt Sportacus und bringt den Kindern von LazyTown (»Faul-Stadt«) bei, wie wichtig Sport und gesunde Ernährung sind.

Sein fieser Gegenspieler, Freddie Faulig, versucht den Kindern hingegen einzuflüstern, das Beste auf der Welt seien Fast Food und stundenlanges Fernsehgucken. »Sportacus« läuft vom 8. August an wochentags um 17 Uhr. Zunächst 35 Folgen dieser Reihe, die konsequent gedacht das Fernsehen ja beinahe schon überflüssig macht, sind vorgesehen.
Hinter »Sportacus« steht Magnus Scheving, früherer Aerobic-Vizeweltmeister. Bei seinen Aerobic-Tourneen stellte er fest: »Eine vernünftige Anweisung für Kids zum gesunden Leben, die auch noch Spaß macht, gibt es bisher nirgendwo.« Und so erfand er die Figur des Sportacus, den er gleich auch selbst spielt.
Über seinen Helden hat er Bücher und ein in Reykjavik vier Jahre lang vor ausverkauftem Haus laufendes Musical geschrieben. Jetzt ist der Bildschirm an der Reihe - mit großem Erfolg: Erste Testläufe in den USA brachten Top-Quoten, in 78 Länder wurde die Reihe verkauft - nun auch nach Deutschland.
»Die Serie passt genau in unser Konzept, Kindersendungen zu zeigen, an denen als Mit-Seher auch Erwachsene ihren Spaß haben und zugleich etwas über den Umgang mit Kindern lernen können«, sagt Super-RTL-Programmdirektor Carsten Göttel. Wie bringt zum Beispiel eine verzweifelte Mutter ihren Sprösslingen bei, dass Obst gesünder ist als Pizza? Sportacus zeigt es ihnen, als ihn Fiesling Faulig ins Verlies wirft. Da steckt ihm Freundin Stephanie einen Apfel zu - und ihm wachsen Kräfte, sich aus dem finsteren Kerkerloch zu befreien. Göttel: »Mich hat spontan die sorgfältige und liebevolle Machart der Serie begeistert. Die muss sehr teuer gewesen sein.«
Magnus Scheving sagt dazu nur: »Für die Kids darf nichts zu teuer sein« - und zeigt stolz das von ihm mitaufgebaute Studio am Stadtrand von Reykjavik, wo die Filme als ein Mix aus Schauspiel, Puppen- und Computer-Animation entstehen. Technisch ist alles auf dem allerletzten Stand. »Das hat selbst Steven Spielberg beeindruckt«, merkt Schevin stolz an.
Super RTL verspricht sich bei den Drei- bis Dreizehnjährigen eine Mindestsehbeteiligung von 30 Prozent: »Dann wird es sicher auch noch mehr als nur die ersten 35 Folgen geben«, sagt Göttel.
Allzu schnell soll sich Sportacus mit seinen »gesunden Ansichten« also offenbar gar nicht beim jungen TV-Publikum durchsetzen...                           www.lazytown.com

Artikel vom 13.07.2005