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Stiegler empört Union

SPD-Vize vergleicht Wahlprogramm mit NS-Parole

Ludwig Stiegler lehnt einen Rücktritt ab.
Berlin (WB). Auf scharfe Kritik in der Union sind gestern Äußerungen des SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler gestoßen. Stiegler hatte Pläne aus dem Unions-Wahlprogramm in Zusammenhang mit einer Nazi-Parole gebracht. »Arbeit macht frei. Das ist das, was mir bei diesem Begriff einfällt«, sagte Stiegler mit Blick auf den Satz »Sozial ist, was Arbeit schafft« im Programm von CDU und CSU. Die NS-Parole »Arbeit macht frei« ist am Tor des einstigen KZs Auschwitz zu sehen.
Sieben Stunden nach Bekanntwerden seiner verurteilten Äußerung gab Stiegler sich reumütig und sprach von einer »Fehlschaltung im Gedankenblitz«.
Zuvor hatten Unionspolitiker protestiert. SPD-Chef Franz Müntefering und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) rügten die Worte ihres Parteikollegen. CSU-Generalsekretär Markus Söder forderte den Rücktritt des 61-jährigen Stiegler als bayerischer SPD-Vorsitzender.
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Artikel vom 13.07.2005