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Erinnerungen an das Entsetzen

Erstes Buch zur Hochwasserkatastrophe - Heute Ausstellungseröffnung

Kreis Paderborn (WV). Heftige Gewitterregen und stundenlang anhaltende Wolkenbrüche führten am 16. Juli 1965 um 12.40 Uhr zu einer Tagesfinsternis in Paderborn. Das war der Beginn einer Naturkatastrophe, die als »Schwarzer Freitag« in die Geschichte des Paderborner Landes eingehen sollte. Neun Menschen fielen der Katastrophe zum Opfer, davon allein sieben im Altenautal. Eine Ausstellung in Borchen erinnert an die »Heinrichsflut von 1965«.

Flüsse und Bäche wurden innerhalb weniger Stunden zu reißenden Strömen. Die Region wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Zum 40. Jahrestag der Heinrichsflut hat auf Initiative von Landrat Manfred Müller das Kreisarchiv Paderborn in Kooperation mit dem Autor und Fotografen Michael Weber aus Borchen eine Ausstellung unter dem Titel »Die Heinrichsflut 1965 - Die Hochwasserkatastrophe im Paderborner und Bürener Land vor 40 Jahren« erarbeitet, mit der an die dramatischen Ereignisse des Sommers 1965 erinnert werden soll. Landrat Manfred Müller eröffnet die Ausstellung am heutigen Donnerstag, um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses Borchen.
Zu der Ausstellung stellt Michael Weber seinen Bildband »Hochwasser an der Altenau - Die Heinrichsflut von 1965 südöstlich von Paderborn« vor, der jetzt erschienen ist. Weber ist es gelungen, auf 176 Seiten einen Ausschnitt von nahezu 700 Fotos aus den Tagen der Katastrophe zu sammeln und detailliert zu beschreiben. Persönliche Schilderungen von beteiligten Augenzeugen wurden eingearbeitet, um die Tragik und Tragweite des Naturereignisses zu verdeutlichen. Abgerundet wird das Buch durch einen Bericht über den Hochwasserschutz der heutigen Zeit.
Webers Buch ist die erste Dokumentation über die Hochwasserkatastrophe. Drei Jahre lang hat der Borchener Dokumente gesichtet und an dem Heimatbuch gearbeitet. Weber hat insbesondere der Katastrophe in Etteln einen großen Stellenwert eingeräumt, dennoch auch zahlreiche Dokumente aus anderen betroffenen Orten gesammelt. So entstand ein umfangreiches Werk über die Ereignisse, die der Region vor 40 Jahren einen Schock versetzten und Entsetzen verbreiteten.

Artikel vom 14.07.2005