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Die neuen »Botschafter«
der Universität Bielefeld

Teilstipendien für Studienaufenthalte im Ausland

Bielefeld (uj). »Vertreten Sie unser Land, und fühlen Sie sich als Botschafter unserer Universität.« Mit diesen Worten hat Professor Helmut Steiner, Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft, an die Stipendiaten der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft appelliert, ihren Studienaufenthalt im Ausland einem übergeordneten Ziel zu unterstellen.

Auch in diesem Jahr vergibt die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft wieder Teilstipendien in Höhe von insgesamt 10 000 Euro an Bielefelder Studierende. Die ausgewählten Stipendiaten erhalten bis zu 1000 Euro für ein Semester oder 2000 Euro für ein Studienjahr. Bezuschusst werden Auslandssemester oder -aufenthalte für Praktika und Vorbereitungen von Magister- und Diplomarbeiten. Professor Steiner ist sich bewusst, dass das Geld nicht annähernd die Kosten für ein Auslandssemester deckt, hält das Teilstipendium jedoch für einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der Bielefelder Studenten. Seit 1983 kamen mehr als 160 Studenten in den Genuss der Unterstützung. Insgesamt wurden mehr als 170 000 Euro bereitgestellt.
In diesem Jahr wurden neun Studenten und Studentinnen mit einem Teilstipendium bedacht. Sie wurden von Gutachtern vorgeschlagen. Das Akademische Auslandsamt prüft dann, ob ein Auslandaufenthalt dem Gesamtstudium nützt. Auf keinen Fall, so Steiner, wolle man mit dem Stipendium den Studientourismus unterstützen.
Vier Studierende (Wiltrud Henkel, Marin Koppa, Anne Lakeberg und Thomas Ewert) haben sich für einen Studienaufenthalt in Buenos Aires entschieden. Angelique Broghammer wird sechs Monate lang ihre Studien in Biochemie in Vancouver vervollständigen. Jan Busse (Politikwissenschaft) geht für zwei Monate nach Ramallah., Jennifer Frank (Soziologie) verbringt ein halbes Jahr in Kalifornien, Simon Füchtenschnieder (Anglistik) will sich in Dublin eingehend mit irischer Literatur beschäftigen, und Teresa Krafft (Geschichte, Soziologie) hat in New York einen Praktikumsplatz bei den Vereinten Nationen erhalten. »Ganz einfach über die Internetseite«, erzählt sie.
Die wenigsten hatten Probleme, an entsprechende Studien- oder Praktikumsplätze heranzukommen. In den meisten Fällen klappte es beim ersten Anlauf. Allerdings müsse ein Vorlauf von gut einem Jahr einkalkuliert werden, sagen die Stipendiaten.
»Viele wissen gar nicht, dass es dieses Stipendium gibt«, wirbt Dr. Werner Aufderlandwehr vom Akademischen Auslandsamt für eine Bewerbung. Gerade Studierenden, die nicht in die nationalen Programme aufgenommen würden, biete das Teilstipendium der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft eine gute Alternative.

Artikel vom 13.07.2005