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Wo der Fuchs heute tobt!
Was treibt viele Tierarten vom Land in die Städte?
Was ist bloß mit einigen Tierarten los? Denn immer mehr kommen in die Stadt.
Früher lebten Steinmarder und Füchse ausschließlich in ländlicher Umgebung. Da konnten sie sich richtig »austoben« und ihrer jeweiligen »Beschäftigung« nachgehen. Graureiher und Wanderfalken waren seltene Vögel, und die Amsel sang ihr Lied im dunklen Wald.
Tja, und heute sind sie alle zu tierischen Untermietern in der Industrielandschaft geworden. Denn die Städte und Fabrikgelände sind, so lautet eine Erklärung der Experten, strukturreicher als eintönige Agrarflächen. Was natürlich nun nicht heißt, dass alle Tiere in die Städte abwandern, aber es werden eben immer mehr.
Beispiele: Im Mauerwerk einer Leverkusener Chemiefabrik haust eine Turmfalken-Familie, auf dem Dach der Hauptpost in Kiel gibt es eine Seevogelkolonie, hinter den Hallen einer Münchener Spedition tummeln sich Füchse und vor einem Kölner Seniorenheim hatten Halsbandsittiche ihren Schlafplatz.
Besonders im Winter beliebt sind die Zoos. Mäuse überleben im Kölner Zoo beispielsweise zwischen den Beinen der Elefanten.
Übrigens, die Füchse: In Berlin lassen sich immer mehr von ihnen mitten im tosenden Straßenlärm der Innenstadt häuslich nieder. Am Alexanderplatz und auf der Museumsinsel wurden sie schon gesehen. Auch aus dem Palast der Republik hat schon einer im vierten Stock aus dem Fenster geschaut. Sie zu vertreiben, hat keinen Sinn. Die Erfahrung lehrt, dass sie immer wieder kommen. Hier in der Stadt finden sie nämlich besonders viel Nahrung. Mäuse, Ratten und Kaninchen gibt es für sie genug. Und auch der Abfall der Menschen bietet ihnen den einen oder anderen Leckerbissen. Falls ihr mal rein zufällig einem Fuchs in der Stadt begegnen solltet: Bitte nicht bedrängen oder etwa füttern. Sonst kann er gefährlich werden.

Artikel vom 30.07.2005