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Polnische Lastwagen
im Polizeigewahrsam

Auch Ersatzfahrzeuge »rollende Zeitbomben«


Brackwede (WB). Gleich mehrere polnische »rollende Zeitbomben« stellte die Polizei nach eingehender TÜV-Untersuchung sicher. Begonnen hatte alles nach einem Verkehrsunfall am Mittwoch, 6. Juli, auf der Kreuzung Südring/Ecke Berliner Strasse, bei dem ein polnischer Lastwagen auf einen an einer roten Ampel haltenden Pkw auffuhr. Die Polizeibeamten schlossen bei dem Lkw mit Anhänger technische Mängel nicht aus.
Beim TÜV wurde nach eingehender Begutachtung des Lastzuges die Verkehrsunsicherheit festgestellt. Die Zugmaschine war überladen und die Bremsen des Anhängers außer Funktion. Der polnische Lkw, der Fußballzeitschriften geladen hatte, war auf dem Weg nach Gütersloh. Da ein »Sprinter« nicht die gesamte Ladung aufnehmen konnte, wurde ein polnischer Lkw geholt. Auch dieser wurde vor dem Umladen durch die Beamten des Verkehrsdienstes in Augenschein genommen. »Der technische Zustand dieses Fahrzeuges spottet jeder Beschreibung«, so Hauptkommissar Friedrich Coring.
Die Lenkung war ausgeschlagen, die Bremsen teilweise wirkungslos, die Vorder- und Hinterachse nicht ordnungsgemäß befestigt, die Bereifung mangelhaft und der Rahmen verbogen. Zudem war der Kastenaufbau auf dem Lkw lose. Da der Lkw in Deutschland aus Kostengründen nicht zu reparieren war, kam ein polnischer Tieflader, um den LKW nach Polen zu bringen.
Doch auch der Tieflader machte einen sehr desolaten Eindruck. Durch den TÜV wurden wie auch bei den anderen Lkw die Verkehrsunsicherheit durch erhebliche Mängel bestätigt. Die Sattelzugmaschine wies eine ausgeschlagene Lenkung auf, sämtliche Bremsscheiben waren gerissen und die Sattelkupplung war verschlissen. Des Weiteren waren bei dem Tieflader die Hälfte der Radbremsen wirkungslos. Neben der mangelhaften Bereifung waren auch noch erhebliche Fahrwerksmängel vorhanden. Hauptkommissar Friedrich Coring: »Ich bin gespannt, wie es jetzt weiter geht«. Die Polizei legte für alle Fahrzeuge eine Sicherheitsleistung von rund 2 600 Euro fest.

Artikel vom 12.07.2005