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DSW fordert kürzere Vorstandsverträge

Aktionärsschützer: Abfindungen zu hoch


Düsseldorf (dpa). Angesichts der Debatte über mögliche Millionen-Abfindungen für VW-Personalvorstand Peter Hartz fordern Aktionärsschützer kürzere Laufzeiten für Vorstandsverträge. »Wir haben in Deutschland viel zu lange Vorstandsverträge. Sie laufen in der Regel über fünf Jahre. In den USA beträgt die Laufzeit im Schnitt nur zwei Jahre«, sagte der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz.
»Das Vorstandskarussell dreht sich immer schneller«, schilderte Kurz die zunehmenden Wechsel in den Chefetagen deutscher Konzerne. Fünf-Jahres-Verträge seien angesichts der möglichen Forderungen nicht angemessen. »Das führt zu Zahlungen, die unverschämt hoch sind«, unterstrich der DSW-Sprecher. Auch wenn nur das Fixgehalt in der restlichen Laufzeit des Arbeitsverhältnisses für Vorstandsabfindungen zu Grunde gelegt werde, kämen schnell Millionensummen zu Stande.
Besonders eklatant werde der Handlungsbedarf sichtbar, wenn Millionen-Abfindungen für Vorstände gezahlt werden, die ihren Rücktritt anbieten. Es sollte darüber nachgedacht werden, künftig in diesen Fällen keine Abfindungen zu zahlen und dies zuvor in den Arbeitsverträgen auch festzuschreiben. »Wenn ein Vorstand selbst seinen Rücktritt anbietet, also in Anführungsstrichen kündigt, dann sollte der Anspruch verfallen«, erläuterte der Aktionärsschützer.

Artikel vom 11.07.2005