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Mietrückstände übersteigen die Millionengrenze


Bielefeld (bp). Zum ersten Mal überstiegen 2004 die rückständigen Mieten, die die BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH) bislang vergeblich einzufordern versucht hat, die Millionengrenzen mit 1,09 Millionen Euro; 2003 waren es noch 907 000 Euro.
Auf der anderen Seite seien die Auswirkungen von Hartz IV »kaum spürbar«, sagt BGW-Geschäftsführer Norbert Müller. Er weiß, dass in Bielefeld 430 Mietparteien aufgefordert worden seien, in eine preiswertere Wohnung umzuziehen.
Einem Drittel der Angeschriebenen sei es gelungen, die Miete aufzubringen - die Hartz IV-Bemessungsgrenze liegt bei 4,64 Euro pro Quadratmeter. Ein weiteres Drittel habe sich »nicht gerührt«, und das dritte Drittel sei umgezogen oder suche eine günstigere Wohnung. Müller: »Zum Beispiel bei der BGW - die Durchschnittsmiete bewegt sich zwischen 4,08 und 4,14 Euro.« Bei Mietrückständen biete die BGW Stundungsmodelle und Ratenzahlungen an. Norbert Müller: »Es gibt immer einen Weg zu helfen, bevor der betroffene Mieter schier aussichtslos in der Schuldenfalle steckt.«
Ein »Versuchsballon«, den die BGW gestartet habe, zahle sich inzwischen sogar aus. Es würden Altschulden angemahnt, die oft bereits vor Jahren gemacht wurden. Allerdings räumt Müller ein: »Insgesamt 70 Prozent der Rückstände sind verloren.«

Artikel vom 09.07.2005