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BGW-Verkauf
steht nicht
zur Debatte

»Mit lokalen Akteuren verhandeln«

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Ein Verkauf der BGW steht nicht zur Diskussion - darauf habe ich das Wort des Oberbürgermeisters«, sagt Norbert Müller, Geschäftsführer der BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft). Investoren mit »kurzfristigen Kapitalinteressen«, so Müller, würden vermehrt versuchen, große Wohnungsgesellschaften aufzukaufen.

So erging es der GAGFAH (gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten), deren Bestand von 81 000 Wohnungen in 147 Städten zum Kaufpreis von 2,1 Milliarden Euro an die US-amerikanische Fortress-Gruppe ging; auch in Bielefeld besaß die GAGFAH 2000 Wohnungen.
Im Programm der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung werde auch der Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) aufgeführt. Sie hat in Bielefeld 1800 Wohnungen. Falls verkauft werden sollte, so Norbert Müller, sollte »mit den lokalen Akteuren vor Ort« verhandelt werden. Die BGW sei in der Lage, den Bielefelder LEG-Wohnungsbestand zu übernehmen. Müller: »Mit Wohnungen kann man nicht wie mit einem beliebigen Wirtschaftsgut umgehen. Da muss auf andere Dinge geachtet werden als auf die reine Dividende.«
Nach seinen Schätzungen würden in Deutschland in den nächsten Jahren eine Million Wohnungen an Fonds verkauft werden. Müller: »Und die interessiert nicht, wie die Nachbarschaften zusammengesetzt sind, wie die Außenanlagen aussehen und ob sich die Mieter in ihren Wohnungen geschützt und sicher fühlen können.«
Die BGW befindet sich zu 75 Prozent in Besitz der Stadt, zehn Prozent gehören der Freien Scholle und 15 Prozent den Ravensberger Heimstätten.Lokalseite 5

Artikel vom 09.07.2005