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Beckmann in Baden-Baden

Bilder, Zeichnungen und Skulpturen zu sehen


Baden-Baden (dpa). »Ich flüchte in die Wälder, wo es immerhin noch Stellen gibt, wo man allein sein kann«, schrieb Max Beckmann Ostern 1937 aus Baden-Baden an seine Frau. Es war einer der letzten Briefe, die der Maler in Deutschland verfasste. Noch im selben Jahr emigrierte der von den Nationalsozialisten verfemte Maler mit seiner Frau nach Amsterdam und kehrte nicht wieder nach Deutschland zurück. Die Bedeutung des Schwarzwald-Kurorts für den von Erschöpfung und Depression gezeichneten Künstler beleuchtet eine Ausstellung im Museum Frieder Burda. Bis zum 18. September sind mehr als 40 Bilder, Zeichnungen und Skulpturen aus zwei Jahrzehnten zu sehen. »Baden-Baden bedeutete für Beckmann die Hoffnung, gesund zu werden und Anschluss an Sammler zu finden, die sich für seine Kunst interessieren«, sagt Museumschef Klaus Gallwitz. Für den früheren Leiter des »Städels« ist es die zwölfte Beckmann-Ausstellung. Den Anstoß für die Annäherung an einen der schwierigsten und vielschichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts aus diesem Blickwinkel gaben die Werke »Stourdza-Kapelle« und »Blick aus dem Fenster«. Gallwitz hat von 20 Leihgebern neun Baden-Baden-Motive ausgegraben.

Artikel vom 09.07.2005