moBiel und Feuerwehr auf den Ernstfall vorbereitet
Einsatz bei Brand oder Explosion im Stadtbahntunnel wird geübt
Von Michael Schläger Bielefeld (WB). Bielefelds Stadtbahn ist gewiss kein bevorzugtes Terrorziel. Aber was ist, wenn es dort zu einem größeren Unglücksfall kommt? »Wir sind vorbereitet«, sagt Hans-Jürgen Krain, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke-Tochter moBiel.
Rund 240 000 Menschen sind täglich mit moBiel oder den BVO-Bussen unterwegs. Die meisten von ihnen nutzen auch die vier Stadtbahnlinien. »Da müssen wir damit rechnen, dass es bei einem Unfall auch 50 oder 60 Verletzte gleichzeitig geben kann«, weiß Bielefelds Feuerwehrchef Gerhard Wörmann. Die Bergung von Menschen aus dem Stadtbahntunnel werde regelmäßig trainiert. Die medizinische Erstversorgung sei gewährleistet. Dabei wird vor allem mit Patienten gerechnet, die sich Rauchvergiftungen, Verbrennungen und Schnittwunden zugezogen haben. Für Unfälle innerhalb der Tunnelanlage besitzen die Einsatzkräfte der Feuerwehr spezielle Atemschutzgeräte, weil bei einem Brand mit erheblicher Rauchentwicklung gerechnet werden muss. Im Tunnelinnern gibt es Trockenlöschleitungen und weitere Vorrichtungen, die den Einsatzkräften das rasche Eingreifen »unter Tage« erleichtern würden. Für den Abtransport der Verletzten stehen Gleiswagen bereit, damit die Hilfskräfte Unfallopfer nicht einzeln bergen müssen. Die Szenarien »Explosion« und »Feuer im Tunnel« werden von Feuerwehrleuten und moBiel-Mitarbeitern immer wieder trainiert. Meist nachts, wenn der Betrieb ruht. »Darüber hinaus gibt es regelmäßige Ortsbegehungen«, sagt Feuerwehrchef Wörmann. Seine Leute sollen sich auf den Tunnelstrecken auskennen. Auch die Kontrolle der Löscheinrichtungen gehört zur Routine. »Niemand kann sich vor größeren Vorkommnissen hundertprozentig schützen«, sagt Hans-Jürgen Krain. Aber manchmal habe die strenge deutsche Bürokratie auch etwas für sich. »Ohne die umfangreichen Alarmpläne und die installierten Sicherungsanlagen wäre uns der Tunnelbetrieb nie erlaubt worden.«
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