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Dornberg freut sich:
Der Kunstrasen ist da

In Deutschland einzigartiges Sportprojekt - Epke stolz

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Dornberg (WB). Diesen Augenblick haben die Fußballer des TuS Dornberg schon lange herbeigesehnt: Am Freitag begannen Fachleute damit, auf dem TuS-Sportplatz den neuen knallgrünen Kunstrasen auszurollen. TuS-Präsident Willy Epke war begeistert: »Dieses Projekt ist in Deutschland einzigartig.«

Von Flensburg bis Garmisch- Partenkirchen gebe es jedenfalls keinen anderen Amateurverein, der solch ein Projekt auf eigene Kosten und in Eigenregie auf die Beine gestellt habe, stellte Willy Epke mit zufriedenem Gesichtsausdruck fest.
In der Tat handelt es sich hier um einen Kunstrasen, der nach Ansicht von Fachleuten höchsten Ansprüchen genügt. Epke: »Dieser schmucke Kunstrasen besteht aus einer monofilen Faser, die nicht verfilzt. Für Bielefelder Verhältnisse ist das ein absolutes Novum.«
Wenn der neue Boden volllständig verlegt worden ist, können sich die Dornberger rühmen, auf einer Stufe mit Weltklubs wie Real Madrid, FC Barcelona und Bayern München zu stehen - weil auch diese Klubs denselben Kunstrasen für ihre Trainingsplätze geordert haben. Geordert vom renommierten Pariser Unternehmen Tarkett, das zu den weltgrößten Bodenherstellern gehört.
Für Willy Epke ist es ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, bis ein solcher Kunstrasen auch in einem Bundesligastadion ausgerollt werden kann. Epke: »Zur Zeit gibt es dafür zwar noch keine Erlaubnis, aber über kurz oder lang wird sich das ändern. Weil man auf dem Boden quasi genauso gut Fußball spielen kann wie auf Naturrasen.«
Der große Vorteil gegenüber dem Naturrasen: Kunstrasen benötigt weder Tageslichteinfall noch Luftzufuhr. Und gerade das ist heutzutage in vielen modernen Fußballstadien mit Naturrasenfläche ein nicht gerade geringes Problem.
Aber zurück zum Dornberger »Mühlenbrink«-Sportplatz. Die Umbaukosten für die nicht mehr für den Spielbetrieb zumutbare alte Tennenfläche betragen 240 000 Euro und werden vom TuS Dornberg durch Eigenkapital sowie durch Darlehen der Sparkasse Bielefeld finanziert. Und welche Beruhigung: Der Hersteller Tarkett gibt den Dornbergern eine Garantie von acht Jahren auf den neuen Bodenbelag.
Der Kunstrasen wird übrigens auf einer ungebundenen Tragschicht verlegt. Die Unterbauarbeiten erledigte die Bielefelder Sportanlagenfirma Heiler.
Der TuS Dornberg ist zwar von der Verbandsliga in die Landesliga abgestiegen, kickt aber dafür künftig auf erstklassigem Geläuf. Allein diese Tatsache sowie die Vorfreude auf zahlreiche Derbys dürften viele Fans in Scharen zum »Mühlenbrink« locken.
Die Landesliga-Auftaktpartie auf dem neuen Kunstrasen gibt es am Samstag, 20. August, um 18 Uhr. Dann tritt der TuS Dornberg gegen das Team von Türk Sport an.

Artikel vom 09.07.2005