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Eine Widmung mit Ewigkeitswert

Wilhelm Heiner und ein künstlerischer Eintrag ins Gästebuch

Bielefeld (WB/uj). Auch 40 Jahre nach seinem Tode ist der Bielefelder Maler und Bildhauer Wilhelm Heiner unvergessen. Neben öffentlichen Spuren, die er in der Stadt hinterließ, gibt es private, sehr vertrauliche Zeichen, mit denen sich der allseits geschätzte Künstler im Gedächtnis der Menschen verewigte.

Zum Beispiel mit dem Eintrag ins Gästebuch von Martin Brückner, den Heiner noch kurz vor seinem Tod im Jahr 1965 vornahm. Brückner, der von dem menschlichen Wesen und den Arbeiten Wilhelm Heiners angetan war, lud den Künstler zu sich nach Hause ein. Beim Abschied bat er ihn um einen Eintrag ins Gästebuch, den Heiner auf die ihm eigentümliche Weise ausführte. Es entstand eine jener legendären Musikerzeichnungen, für die Heiner bekannt war und ist. Aktuell zeigt das Musikinstrumentenmuseum in München Wilhelm Heiners Musikerzeichnungen, die unter anderem unmittelbar bei Konzerten in der Oetkerhalle entstanden. Zu den wohl bekanntesten Porträtierten des Künstlers gehört der Dirigent Wilhelm Furtwängler.
Martin Brückner, durch einen WESTFALEN-BLATT-Artikel anlässlich des 40. Todestages des Künstlers inspiriert, erinnert sich an den Abend: »Heiner war ein starker Raucher, und es dauerte damals sicher einige Zeit, bis wir die Rauchspuren nach seinem Fortgang beseitigt hatten. Geblieben ist mir aber auch nach über 40 Jahren die Erinnerung an diesen hochbegabten Künstler, nach dem in Bielefelder Westen auch eine Straße benannt wurde.«
Martin Brückner überließ dem WESTFALEN-BLATT freundlicherweise eine Kopie des Gästebucheintrags zum Abdruck.

Artikel vom 09.07.2005