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Nur ein Baby überlebt

Siamesische Zwillinge in Berlin getrennt


Berlin (dpa). Ärzte der Berliner Charité haben neugeborene Siamesische Zwillinge getrennt. Einer der beiden Säuglinge überlebte den Eingriff nicht, teilte die Klinik mit. Die beiden Brüder waren am Nabel zusammengewachsen und per Kaiserschnitt zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Sie wogen 950 und 1050 Gramm. Dem leichteren Jungen gaben die Mediziner gute Überlebenschancen. Die Eltern aus Regensburg waren eigens zur Geburt nach Berlin gekommen. An der Operation waren zehn Ärzte beteiligt.
Die Trennung sei unkompliziert verlaufen, da die Kinder in einer »relativ glücklichen Konstellation« am Bauch und nicht etwa am Kopf zusammengewachsen waren, sagte Prof. Roland Wauer, einer der beteiligten Ärzte. Dennoch habe es von vornherein keine Überlebenschance für den einen Jungen gegeben. »Den Eltern war schon vorher klar, dass der eine Junge die Operation nicht überleben wird«, sagte Wauer. Das Herz des Säuglings sei stark geschädigt gewesen. Dagegen stünden die Überlebenschancen des anderen Babys nicht wesentlich schlechter als bei normalen Frühgeborenen. Der Junge müsse jetzt noch zwei bis drei Monate im Brutkasten künstlich beatmet und versorgt werden.

Artikel vom 11.07.2005