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Claude Simon
gestorben

Roman fortentwickelt

Claude Simon.

Paris (dpa). Mit seinen Romanen wollte er nichts erklären, sondern etwas zeigen. Der französische Schriftsteller Claude Simon galt als Hauptvertreter der Gattung des »nouveau roman« und veröffentlichte mehr als 20 Romane. Erst am Wochenende wurde bekannt, dass der Literat am Mittwoch im Alter von 91 Jahren gestorben ist.
Im Frühjahr 2002 war sein Roman »Die Trambahn« auf Deutsch erschienen. Erst nach Kriegsende hatte Simon mit dem Schreiben begonnen. »Der Falschspieler« (Le Tricheur) erschien 1945. Zwei Jahre später veröffentlichte er »Das Seil« und 1960 sein bekanntestes Buch »Die Straße in Flandern«, das von der militärischen Niederlage Frankreichs 1940 handelt.
Die Kriegserfahrungen um Tod und Zerfall spielen in seinen Werken eine große Rolle. Der 1989 veröffentlichte, stark autobiografische Roman »Die Akazie« (L'Acacia) gilt als ein Meisterwerk der Antikriegsliteratur. Er beschreibt eine Reise mit Mutter und Tante auf der Suche nach dem Grab des gefallenen Vaters. Die Schwedische Akademie würdigte Simon 1985 mit dem Literatur-Nobelpreis als einen Künstler, »der in seinen Romanen das Schaffen eines Dichters und Malers mit vertieftem Zeitbewusstsein vereint«.

Artikel vom 11.07.2005