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So leben die Senioren heute

Tag der offenen Tür im Wohnstift Salzburg gut besucht


Von Matthias Meyer zur Heyde
Stieghorst (WB). Von Berührungsängsten keine Spur: Beim Tag der offenen Tür im Wohnstift Salzburg an der Memeler Straße wollte am Samstag der Besucherstrom nicht abreißen. Mittendrin die 177 zumeist recht fidelen Bewohner.
»Ich muss mir doch wenigstens ein Stück Bienenstich sichern«, sagte Helene Heidbreder, die mit 108 Jahren älteste Seniorin im Stift, und ließ sich an die Kaffeetafel geleiten. Von 13 bis 17 Uhr boten die 140 Mitarbeiter ihren Gästen einen Einblick in die Abläufe eines Seniorenheims. »Vor allem haben wir darüber informiert, wie sich ein Platz bei uns finanzieren lässt«, sagt Öffentlichkeitsreferent Uwe Standera.
Von der Wäscherei bis zur Pflege, von der Seelsorge bis zum Sozialdienst - das Wohnstift Salzburg ist ein gesellschaftlicher Mikrokosmos. Die Einrichtung steht in der Tradition ihres Vorgängers im ostpreußischen Gumbinnen, wo die 1731/32 aus Österreich vertriebenen Protestanten ab 1740 ein erstes Siechenhaus errichteten. 1966 nahm ein Trägerverein in Bielefeld den Faden auf, zehn Jahre später war der erste Bauabschnitt fertig. Heute lenken Werner Dumke (Vorstand) und Margot Bergmann (Verwaltungsratsvorsitz) die Geschicke des Stiftes.
Das Haupthaus besteht aus den Komplexen »Ravensburg« und »Gastein«, den angeschlossenen Häusern »Groede« und »Savannah« (Salzburger wanderten auch nach Holland und in die USA aus), sowie einem Tagesbetreuungs- und Begegnungszentrum an der Schleswiger Straße mit 14 Plätzen, das von Marion Haar geleitet wird.
Neuerdings können Senioren im Wohnstift Salzburg auch eine Wohngemeinschaft bilden. Bettlägerigen bringt der Hauschor regelmäßig ein Ständchen - zum Geburtstag wird ohnehin jeder mit Gesang begrüßt. Diavorträge und Erzähltreffs ergänzen das umfangreiche Serviceprogramm. Und Menschen, die große Freude am Umgang mit den Senioren haben, wirken ehrenamtlich in der schmucken Cafeteria.

Artikel vom 13.07.2005