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Schröder nennt Union »Penner«

Jochen Dieckmann SPD-Chef in NRW

Hannover/Bochum (dpa) Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat am Samstag mit einem kämpferischen Auftritt seine niedersächsischen Anhänger auf den Bundestagswahlkampf eingestimmt. Greift die Union scharf an: Gerhard Schröder.

Schröder warf der Union in Hannover vor, keine zukunftsfähigen Konzepte zu haben. »Das ist doch das Groteske, wenn man die Penner von gestern den Aufbruch von morgen gestalten lassen will«, rief er unter dem Jubel der Delegierten, die ihn mit überwältigender Mehrheit zum Spitzenkandidaten der niedersächsischen SPD wählten. Er forderte die SPD auf, die Wahl nicht schon verloren zu geben. CDU-Generalsekretär Volker Kauder entgegnete: »Typisch Schröder: Erst den Karren in den Dreck fahren und dann rumpöbeln.«
Mit der Wahl von Jochen Dieckmann zum neuen Vorsitzenden hat die nordrhein-westfälische SPD sieben Wochen nach ihrer schweren Niederlage bei der Landtagswahl einen personellen Neuanfang gemacht. Der frühere Düsseldorfer Finanzminister wurde am Samstag auf einem Sonderparteitag in Bochum mit 96,3 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Harald Schartau gewählt. Schartau war nach starkem innerparteilichen Druck zurückgetreten. Generalsekretär Michael Groschek wurde mit nur noch 61,2 Prozent im Amt bestätigt.
Zum NRW-Spitzenkandidaten für eine vorgezogene Bundestagswahl bestimmten die Delegierten SPD-Parteichef Franz Müntefering. Der 65-Jährige erhielt 94,2 Prozent der Stimmen. Er rief die NRW-SPD zu einem entschlossenen Wahlkampf auf. Der größte SPD-Landesverband müsse dazu beitragen, dass Gerhard Schröder Kanzler bleibe.
Dieckmann sagte, die SPD dürfe sich nicht mit den Plätzen auf der Oppositionsbank in Düsseldorf abfinden. »Die CDU-geführte Landesregierung muss ein Intermezzo bleiben.«
Von den OWL-Kandidaten landeten bei der Erstellung der Landesliste für die Bundestagswahl Klaus Brandner (Gütersloh) auf Platz neun und Ute Berg (Paderborn) auf Platz 17. Dirk Becker (Lippe) folgt auf Platz 27. Wolfgang Spanier (Herford) erreichte lediglich Platz 38.

Artikel vom 11.07.2005