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Für seinen Marktwert
muss man etwas tun

Jörg Pilawa lässt Prominente auf Star-Tour strampeln

Von Carsten Rave
ARD, Samstag, 18.10 Uhr: Radfahren kann jeder, aber nicht so wie Lance Armstrong oder Jan Ullrich. Und weil Prominente aus dem Show-Business kaum eine Chance ungenutzt lassen, um ihren Marktwert erhöhen, lädt Moderator Jörg Pilawa 16 bekannte Persönlichkeiten aus Fernsehen, Musik und Sport zur »Star- Tour«. Das Erste überträgt den Jux aus Pforzheim.
Die Sängerin Jeanette Biedermann fährt bei der Star-Tour mit.Foto: dpa

Stefan Raab lässt grüßen: Der Spaßmacher hat mehrfach vorgemacht, wie meist unsportliche Prominente wie er selbst mit Sportgeräten umgehen können: Ob auf Schlittschuhen, auf dem chinesischen Wok, mit Boxhandschuhen, auf dem Pferd, auf dem Kunstspringer-Turm oder wie zuletzt in Crash-Autos. Raab äußerte sich bereits ungehalten darüber, dass Moderatoren-Kollegen sein Ideen kopierten.
Doch Jörg Pilawa sieht den Zorn eines Stefan Raab gelassen: »Dann hätte die ARD auch für sich reklamieren müssen, als erste im deutschen Fernsehen Nachrichten gesendet zu haben«, sagt er. »Genauso müsste Harald Schmidt einem Stefan Raab vorhalten dürfen, selbst als erster täglich regelmäßig spät abends im TV Witze gemacht zu haben.« Pilawa findet seinen Wettbewerb interessant, weil »jeder normale Mensch Fahrrad fährt, aber nicht alle wissen wie anstrengend und schweißtreibend der echte Wettbewerb ist«.
Punkten können die Kandidaten im Sprint, am Berg und schließlich in der Gesamtwertung. Als Prominente sind dabei: Sängerin Jeanette Biedermann, die Schauspielerinnen Gerit Kling und Rebecca Simoneit-Barum, Frühstücks-Moderatorin Anne Gesthuysen, Biathletin Uschi Disl, Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann, »Tagesschau«-Sprecher Marc Bator, Sänger Roberto Blanco, Schauspieler Ralph Möller und Kabarettist Hans Werner Olm. Pilawa plant am 30. Juli einen Leichtathletik-, einen Eiskunstlauf- und einen Biathlon- Wettbewerb.
Das Product Placement, also das Platzieren industrieller Ware in der Show, ist in dieser Sendung unumgänglich, aber, so heißt es innerhalb der ARD, alles auf legaler Ebene: Die Fahrräder würden von verschiedenen Anbietern gestellt, und die Zeitmessanlagen würden genau von der Firma geliefert, die auch bei der Tour de France das Tempo der Teilnehmer misst.

Artikel vom 09.07.2005