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Peter Hartz tritt bei VW zurück.

Peter Hartz
wirft das Handtuch

Rücktritt bei VW

Wolfsburg (dpa). Im Strudel der Affäre um Schmiergeld und Reisen im Volkswagen-Konzern hat Personalvorstand Peter Hartz das Handtuch geworfen.
Um weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden, habe er dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt angeboten, teilte Hartz am Freitag in Wolfsburg mit. VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder sagte, der 63-Jährige übernehme »die politische Verantwortung für die Unregelmäßigkeiten« einzelner Mitarbeiter. Die Spekulationen und Anwürfe hätten »ein Ausmaß erreicht, das im Hinblick auf das Image unseres Unternehmens« nicht tolerierbar sei.
SPD-Mitglied und Kanzlerberater Hartz hatte wegen seiner außergewöhnlich engen Zusammenarbeit mit dem Konzernbetriebsrat massiv in der Kritik gestanden. Dabei ging es unter anderem um angeblich nicht kontrollierte Reiseetats der Arbeitnehmervertretung. Der langjährige Betriebsratschef Klaus Volkert war in Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen gegen den früheren Skoda-Personalchef Helmuth Schuster vor gut einer Woche zurückgetreten. Pischetsrieder kündigte »eine lückenlose und zügige Aufklärung« und Konsequenzen »ohne Rücksicht auf Ämter und Personen« an.
Bundeskanzler Gerhard Schröder würdigte am Rande des G8-Treffens die Verdienste des VW-Personalchefs, wollte sich aber zu dessen Rücktrittangebots nicht direkt äußern. Wirtschaft

Artikel vom 09.07.2005