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Viel Lärm um nichts oder Wer soll das bezahlen?

Politiker uneins über Immissionsmessungen - keine Motorkunstflüge beim Flugplatzfest 2005

Senne (oh). Am Ende einer ebenso langen wie konträren Diskussion in der Bezirksvertretung Senne stand ein Patt - und damit die Ablehnung des interfraktionellen Antrages von FDP, Bündnis 90/Die Grünen und SPD über Lärmmessungen beim Flugplatzfest 2005. Fazit: Viel Lärm um nichts.

Wenn es nach dem Wunsch der Senner Bezirksvertreter der drei Parteien gegangen wäre, hätte die Verwaltung während der Flugplatzfesttage am 20. und 21. August Lärm und Abgase an drei verschiedenen Stellen in Wohngebieten nahe dem Flugplatz-Gelände messen müssen.
Aus den Ergebnisse sollten die Konsequenzen gezogen werden. Gäbe es keine schädlichen Immissionen, könne das Fest wie bisher laufen. Gebe es jedoch zu hohe Lärm- oder Abgas-Belastungen, müsse über ein Verbot der Kunstflug-Darbietungen, eine Einschränkung des Festes auf einen Tag oder - so Friedhelm Bolte (FDP) - sogar über ein Verbot nachgedacht werden.
Überlegungen, die der CDU nicht schmeckten. Sie seien auch für Lärmmessungen, betonte Gerhard Haupt. Vorher müsse man aber wissen, wie hoch die Kosten seien, wer sie übernehme und wer die Messungen durchführe. »Nur ein anerkannter Sachverständiger«, so Haupt. Alexander von Spiegel (BfB) argumentierte, dass eher der Betreiber dafür verantwortlich sei, dass Grenzwerte nicht überschritten würden.
Mit neuen Informationen schaltete sich Bezirksamtsleiter Eberhard Grabe in die Diskussion ein. Die Betreiber hätten keinen Antrag auf Motorkunstflug gestellt. Weil es den in diesem Jahr nicht gebe, liefen Messungen möglicherweise ins Leere. Außerdem habe die Stadt kein geeignetes Instrument, um diese Art Lärm zu messen. Und Geld sei dafür auch nicht vorhanden.
Ratlosigkeit bei den Bezirksvertretern und - zur Meinungsfindung eine Sitzungsunterbrechung - brachte die Politiker bei diesem »Problem« auch nicht weiter. Zudem gab es keine Mehrheit für den FDP-Vorschlag, die Platzbetreiber um Messungen (und die Bezahlung) zu bitten. Letztlich wurde wieder der interfraktionelle Antrag zur Abstimmung hervorgeholt. Das Ergebnis: siehe oben.

Artikel vom 09.07.2005