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»Ein Knall, und sofort
war alles voller Rauch«

Augenzeugen schildern der BBC ihre Erlebnisse

Hamburg/London (dpa). Zahlreiche Londoner haben dem britischen Sender BBC geschildert, wie sie die Bombenanschläge in U-Bahnen und auf einen Bus miterlebt haben. Nachfolgend lesen Sie die prägnantesten Schilderungen:
Der Brite Chris Randall wurde bei der Explosion in der U-Bahn verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

»Alles war ganz normal, als es plötzlich einen lauten Knall gab und der Zug wackelte. Sofort war alles voller Rauch. Es war heiß, und die Leute gerieten in Panik. Alle fingen an zu schreien und zu weinen. Es hat wohl 20 Minuten gedauert, bis Rettungstrupps kamen und uns befreiten. Während dieser ganzen Zeit gab es überhaupt keine Durchsagen.«

»Ich war in dem Zug, in dem die Explosion passierte. Ich war zwei oder drei Wagen weiter vorne. In meinem Wagen blieben alle Leute ruhig, obwohl sicherlich alle Angst hatten. Nach 15 Minuten oder so kamen Rettungskräfte und wir mussten zu Fuß zum Bahnhof Aldgate zurückgehen. Verbogenes Metall vom Zug lag auf den Gleisen. Und auch Verletzte, die dringend Hilfe brauchten.«

»Ich war gerade in der Liverpool Street aus der U-Bahn ausgestiegen. Gerade als die Türen wieder schlossen, gab es im Waggon neben meinem eine Explosion. Die Lichter gingen aus, aber die Leute sind ganz ruhig aus der Bahn ausgestiegen.«

»Ich war im Zug zwischen King's Cross und Russell Square, und es gab einen sehr lauten Knall. Der Zug entgleiste. Überall war Rauch. Es gab kein Feuer, aber der Rauch war fürchterlich. Da unten gab es auch eine Menge schwerer Verletzungen. Viele Leute schienen ernsthaft am Kopf verletzt zu sein.«

»Ich kam am Bahnhof Aldgate an und sah, wie Dutzende Fahrgäste in einen Raum geführt wurden. Alle waren voller Ruß, vielen lief Blut ins Gesicht.«

»Ich war im Bus vor dem, der explodiert ist. Ich hörte einen lauten Knall, und als ich mich umdrehte sah ich, dass der halbe Doppeldeckerbus in die Luft geschleudert worden war. Jede Menge Papier und ein halber Bus flogen durch die Luft. Alle Busse waren gerammelt voll. An den U-Bahn-Haltestellen hatten sie sogar schon Passagiere abgewiesen.«

»Vor der Ärztekammer steht ein Bus, der früher mal ein Doppeldecker war. Er ist ganz eindeutig von einer Bombe zerstört worden. Mindestens zwei Tote liegen daneben auf dem Pflaster. Das obere Deck ist völlig zerstört.«

Artikel vom 08.07.2005