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Drei Golden Girls im Jackpot-Rennen

Lobinger, Bolm und Herms stark

Rom (dpa). Nach der Römischen Nacht waren nur noch drei »Golden Girls« im Rennen um den Millionen-Jackpot der Leichtathleten - ihre männlichen Mitstreiter werden zum zweiten Mal in der Golden League leer ausgehen.

Beim zweiten von sechs Meetings der Premium-Serie glänzten die Stars mit drei Jahresweltbestleistungen. Mit der besten Leistung im deutschen Mini-Team überzeugte Stabhochspringer Tim Lobinger (Köln) als Dritter mit 5,71 Metern. Auch Kirsten Bolm, die deutsche Meisterin über 100 m Hürden, bestätigte ihre gute Form: In 12,79 Sekunden landete die Mannheimerin auf Rang vier.
Beim Meeting in Cuxhaven hat 800-m-Meister Rene Herms (Pirna) Deutschlands Top-Sprinter Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg) die Show gestohlen. Herms erzielte am Samstag bei seinem imponierenden Start-Ziel-Sieg in starken 1:44,71 Minuten eine deutsche Jahresbestleistung und bestätigte erneut die WM-Norm. Mit dieser Zeit wäre er in Rom sogar Dritter geworden. Unger verzichtete bei wechselhaften Witterungsverhältnissen auf einen Einzelstart über 200 m und kam über 100 m in 10,43 Sekunden nur auf Platz drei.
Die großen Gewinner der Golden Gala waren drei starke Frauen: Europas schnellste 100-m-Sprinterin Christine Arron aus Frankreich (11,03 Sekunden), Lashinda Demus (USA) über 400 m Hürden (53,68 Sekunden) und Russlands Dreisprung-Königin Tatjana Lebedewa (15,03 m). Um sich einen Anteil am Jackpot von einer Million Dollar zu sichern, müssen die Drei auch noch bei den weiteren vier Meetings siegen - bei der Leistungsdichte ein schier aussichtsloses Unterfangen.
Für Jahresweltbestleistungen sorgten Hochspringer Andrej Sokolowski mit dem ukrainischen Landesrekord von 2,38 m, Weltmeister und Weltrekordler Said Saaeed Shaheen aus Katar über 3000 m Hindernis (7:56,34 Minuten) und Rashid Ramzi aus Bahrain in 3:30,00 über 1500 m. Ramzi verwies den Paris-Sieger Daniel Kipchirchir Komen (3:30,37) knapp auf Platz zwei und warf den Kenianer aus dem Jackpot-Rennen. Für Shaheen war es der 20. Sieg in Serie - der frühere Kenianer ist seit 2002 ungeschlagen.
Aus dem Showdown der Supersprinter wurde diesmal nichts: 100-Meter-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) und der Olympia-Zweite Francis Obikwelu (Portugal) hatten kurzfristig abgesagt. Olympiasieger Justin Gatlin (USA) nutzte die Gunst der Stunde, siegte in 9,96 Sekunden.
Exzellente Leistungen zeigte die deutsche Kugelstoß-Elite beim Strandbad-Meeting am Maschsee. Nadine Kleinert (Magdeburg) gewann mit der deutschen Jahresbestleistung von 20,06 Meter. Bei den Herren unterstrich der deutsche Meister Rolf Bartels (Neubrandenburg) mit 21,14 Meter seine ausgezeichnete Form.

Artikel vom 11.07.2005