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Der »Interkomm« geht das Geld aus

Gewerbegebiet der Städte Bielefeld, Herford und Bad Salzuflen bisher ohne Investoren

Bielefeld (MiS). Die »Interkomm GmbH«, die das interkommunale Gewerbegebiet zwischen den Städten Bielefeld, Herford und Bad Salzuflen erschließt, ist in diesem Jahr nicht mehr in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die 2001 gegründete Gesellschaft hat bisher noch kein Grundstück verkaufen können.

Verbindlichkeiten in Millionenhöhe bestehen gegenüber der Sparkasse Bielefeld. Auch die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) erwartet im Herbst von der Interkomm eine Zahlung in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Das laufende Geschäft schloss 2004 mit einem Minus von 87 000 Euro, in diesem Jahr wird fast das Doppelte erwartet. Noch höher fällt der Fehlbetrag aus, wenn es erneut nicht gelingt, eine Fläche zu veräußern.
In nichtöffentlicher Sitzung wurde jetzt im Beteiligungsausschuss des Bielefelder Rates die Lage der Gesellschaft erörtert. Das Fazit: Die Betreiber, die Städte Bielefeld (45 Prozent), Herford (45 Prozent) und Bad Salzuflen (zehn Prozent) werden Geld nachschießen müssen.
Wolfgang Smode, Chef des Bielefelder Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE und auch Geschäftsführer der in Herford ansässigen Interkomm GmbH, ist optimistisch, in diesem Jahr das erste Grundstücksgeschäft unter Dach und Fach zu bringen. Die Schieder-Gruppe will im »Gewerbepark OWL« an der A 2 eine gläserne Manufaktur errichten. In einem architektonisch hochwertigen Gebäude und auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern soll dort moderner Möbelbau demonstriert werden.
Interkomm-Geschäftsführer Smode hofft, dass von diesem Vorhaben eine »Sogwirkung« ausgeht. Dass es bisher bei Anfragen von Unternehmen blieb, führt er auf die anhaltende Rezession zurück, die die Investitionsbereitschaft der Unternehmen bremse.
Das Gewerbegebiet soll im Endausbau 120 Hektar umfassen. Die ersten 16 Hektar liegen im westlichen Schnittpunkt von Autobahn A 2 und Ostwestfalenstraße. Weitere sieben Hektar sollen ab Ende 2005 östlich der A 2 entstehen.

Artikel vom 08.07.2005