11.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Saal mit 1400 Gästen
nach Anruf geräumt

Kaufmann soll mit Bombe gedroht haben


Höxter (WB/ako). Ein 62-jähriger selbständiger Kaufmann aus Bad Driburg (Kreis Höxter) muss sich wegen einer Bombendrohung vor dem Amtsgericht Höxter verantworten. Offenbar lieferten familiäre Streitigkeiten den Hintergrund. Während der jährlichen Aktionärsversammlung der Linde AG in München im Mai vergangenen Jahres ging bei der Firmenzentrale in Wiesbaden ein anonymer Anruf ein. Der Mann drohte damit, dass in fünf Minuten in den Münchener Messehallen eine Bombe explodieren würde. Der Veranstaltungsleiter ließ den Saal räumen, 1400 Gäste mussten die Halle sofort verlassen. Gefunden wurde nichts. Die Polizei ermittelte die Nummer des Mobiltelefons und kam so dem mutmaßlichen Anrufer, nämlich dem Bad Driburger Kaufmann, auf die Spur.
Das Motiv für die Tat sollen Streitigkeiten sein, die zwischen dem Sohn des Angeklagten und dessen Ex-Frau herrschen. Die hatte erneut geheiratet, und ihr jetziger Mann arbeitet in einer Linde-Niederlassung in Ostwestfalen-Lippe. Laut Staatsanwaltschaft hat der 62-jährige bereits öfter versucht, den neuen Mann seiner Ex-Schwiegertochter bei seinem Arbeitgeber schlecht zu machen. Bei der Gerichtsverhandlung ging es hauptsächlich darum, ob wirklich nur der Angeklagte als derjenige in Frage kommt, der mit dem besagten Handy telefoniert haben könnte. Denn: Angeblich war er zur Zeit des Drohanrufes in seinem Haus in Spanien. Zwei Zeugen wollen ihn dort gesehen haben. Die müssen jetzt ausfindig gemacht werden. Der Prozess wurde vertagt.

Artikel vom 11.07.2005