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Spannende Spielwelten
im Reich der Noppen

Historisches Museum bereitet Lego-Schau vor

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Bei den roten Dachsteinen fehlten generell die Ecken, Einer verschwand gern wie von Zauberhand und von den Achtersteinen gab es immer viel zu wenige: Spiel-Psychologen nennen das, was inzwischen in der dritten Kinder-Generation in Schuhkartons oder leeren Waschmitteltrommeln aufbewahrt wird, die »Lego-Ursuppe«.

Was sich aus der Erfindung des dänischen Tischlers Ole Kirk Christiansen alles machen lässt und welche Geschichten und Anekdoten sich mit den Legosteinen verbinden, das zeigt das Historische Museum im Ravensberger Park in einer Ausstellung. Am 5. November soll »Legospiel - Im Reich der Noppensteine« eröffnet werden.
Historiker Udo Schlicht sucht möglichst noch bis zum 15. September Fotos, die Lego-Erinnerungen wecken (»Mein erstes Legobauwerk«) und Anekdoten und Begebenheiten, die sich um Einer, Achter, Fenster und Glasbausteine drehen. Auch außergewöhnliche Lego-Bauwerke interessieren ihn für die Ausstellung.
Die Exponate bekommt er von einem Privatsammler, die Firma Lego Deutschland aus München liefert kubikmeterweise Legosteine zum Spielen an. Denn nicht das Anschauen von Lego-Kunstwerken in Vitrinen, sondern das Bauen mit Legosteinen soll im Mittelpunkt der Noppenschau stehen. Zudem organisiert Schlicht den Bau eines Bielefelder Bauwerks komplett aus Legosteinen: »Die Sparrenburg wäre schön.«
In Deutschland gibt es Legosteine seit Anfang der 1960er Jahre. Der dänische Tischler Ole Kirk Christiansen baute zunächst Spielzeug aus Holz und suchte in den 30er Jahren dafür einen passenden Namen. Er schrieb einen Wettbewerb aus - und erkannte sich selbst den ersten Preis, eine Flasche Rotwein, zu, weil er auf den Namen Lego (Abkürzung des dänischen Begriffes für »Spiel gut«) gekommen war. 1949 stellte er erste Kunststoffbausteine her, 1958 erfand er das Noppen-Röhren-System, das die Steine unkompliziert zusammen halten lässt.
Längst gibt es nicht nur Baukästen mit Legosteinen verschiedener Größen, Lego liefert komplette Themenwelten von der Welt der Pharaonen über Pirateninsel, Puppenstube bis hin zu Harry Potter und Weltraumabenteuern.
Schlicht plant auch, die Ausstellungsbesucher zu bitten, nach Vorgaben zu bauen, damit am Ende der Ausstellung am 28. Januar eine Riesen-Legowelt gewachsen ist.
Udo Schlicht ist zu erreichen unter Telefon 0521/51-3769 oder per e-mail unter schlicht@historisches-museum-bielefeld.de

Artikel vom 07.07.2005