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Import-Meister auf Linie
Peugeot hat den 307 optisch überarbeitet und Motorenpalette erweitert
Peugeot kämpft erneut um den Spitzenplatz. Nach 2003 und 2004 soll der 307 auch in diesem Jahr den Titel des Import-Meisters verteidigen. Deshalb haben die Franzosen dem Kompaktmodell ein neues Gesicht sowie eine umfangreichere Motorenpalette verpasst.
Optisch liegt die 307-Reihe jetzt voll auf der Linie des großen Bruders 407. So dominiert jetzt auch in allen Varianten der kompakten Löwenmodell-Reihe der einem Haifischmaul gleichende mächtige Lufteinlass die Vorderfront. Dazu haben die Designer die ellipsenförmigen Scheinwerfer nochmals um zehn Zentimeter verlängert.
Die größeren »Augen« verleihen dem Äußeren des 307 als Limousine, Break, SW oder CC noch mehr Dynamik.
Um das optische Versprechen einzulösen, hat Peugeot der Limousine zusätzlich den bereits aus dem Cabrio-Coupé bekannten Zweiliter-Benziner mit 177 PS (130 kW) spendiert. Doch die zahlreichen Pferdchen, die unter der Haube ihre Hufe schwingen, sind nicht für den Einsatz auf der Rennbahn trainiert. Irgendwie wirkt das Aggregat nicht so richtig spritzig.
Da kann der Gasfuß drücken und pumpen so viel er auch mag - es fehlt an echten Sprintqualitäten, die eigentlich bei diesem Leistungsangebot zu erwarten sind. Erst jenseits von 5000 Touren (locker dreht der Motor bis 7500 Umdrehungen pro Minute) werden die 177 PS deutlicher.
Ein Grund dafür dürfte das veraltete Fünfgang-Getriebe mit deutlich zu lang ausgelegter erster und zweiter Fahrstufe sein. Mit einem modernen Sechsgang-Getriebe wäre hier sicherlich mehr Fahrspaß zu erreichen.
Auf das dürfen sich dagegen diejenigen freuen, die sich für den Zweiliter-Diesel mit 136 PS (100 kW) im 307 CC (29 900 Euro) entscheiden. Nachdem bereits vor wenigen Wochen das Angebot des kleinen Cabrio-Coupés 206 um einen Selbstzünder erweitert wurde, kommt nun auch erstmals im viersitzigen Cabrio mit versenkbarem Metallklappdach ein Diesel zum Einsatz.
Der ist - bei Peugeot selbstverständlich - mit einem FAP Partikelfilter ausgerüstet und sorgt mit sattem Drehmoment für klasse Durchzug auch in unteren Drehzahlbereichen. So lässt es sich herrlich in ruhiger Fahrt dahinrollen. Bei Bedarf aber geht es auch richtig sportlich voran.
In allen Situationen aber hält sich die Maschine in ihrer Geräuschentwicklung sehr zurück. Das kommt gerade dem Einsatz im offenen 307 entgegen.
Um die EU4-Ansprüche zu erfüllen, hat Peugeot außerdem den Zweiliter-Benziner mit bisher 136 PS überarbeitet. Der leistet nun aufgrund der leichten Veränderungen 140 PS (103 kW) und soll nach Hersteller-Angaben weniger verbrauchen und deutlich bessere CO2-Emissionswerte haben.
Wer auf Luxus setzt, der findet mit der Platinum-Version (nur Limousine) das richtige Angebot. Vollleder-Ausstattung, Klimaautomatik, Tempomat, Reifendrucksensoren, Aluräder, Audioanlage mit CD-Wechsler und beheizbare Sitze vorn sind im Preis von 24 950 Euro (177 PS-Version im Dreitürer) oder 25 550 Euro (Dreitürer-Diesel) enthalten.
Diese Neuerungen sowie die neuen Modelle 107 und 1007 können Interessierte an diesem Wochenende erstmals bei den Händlern in Augenschein nehmen.
Die ersten Vertreter einer komplett anderen Benzin-Motoren-Generation indessen kommen erst 2006 zum Einsatz. Gemeinsam mit BMW arbeitet Peugeot an Benzindirekteinspritzern, von denen eine 113 PS-Version sowie eine Variante mit 143 PS und Turboaufladung (beide 1,6 Liter Hubraum) im kommenden Jahr die ersten Modelle antreiben werden.
Welche genau, darüber hüllt sich Peugeot aber noch in Schweigen. Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 16.07.2005