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Das Jahr eins nach Tanaz

Marcus Patsch der »Schlüsselspieler« beim Landesligisten TuS Jöllenbeck

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). 49 Gegentore in 30 Spielen - diese mäßige Vorjahresbilanz bestimmt maßgeblich die Trainingsschwerpunkte in der Vorbereitung des Fußball-Landesligisten TuS Jöllenbeck. »Wir müssen hinten stabiler, kompakter stehen«, verlangt Trainer Dirk Palmowski. »Uns müssen auch mal ein, zwei Tore reichen, um ein Spiel zu gewinnen«.

Die neue Lust auf Verteidigung beginne »mit einem laufintensiven Spiel vorne«. Zudem probiert der Coach eine Umstellung des Systems, »mit einem Staubsauer vor der Abwehr und zwei offensiven Leuten hinter den Spitzen«. Der eingespielte Vorjahresfünfte strebt für die Serie 2005/06 »Platz fünf bis acht« an. Abteilungsleiter Olaf Beugholt merkt schmunzelnd an: »Bei uns bestimmt der Trainer das Saisonziel und nicht irgendwelche Vorstandsmitglieder«.






Dieses Unterfangen muss freilich ohne Cem Tanaz gelingen; jenem Spieler, der in den zurückliegenden beiden Spielzeiten mehr als 40 Treffer für seinen Klub markierte. »Natürlich reißt er eine Lücke«, sagt Dirk Palmowski und hofft, dass nun Mohamed El-Mansouri (22), Neuzugang vom Klassenrivalen FC Bad Oeynhausen, die nötigen offensiven Akzente setzen kann. »Er hat das Format dazu, wenn er sich so entwickelt, wie ich mir das vorstelle«.
Apropos Tanaz. Der möchte zu gerne beim DSC Arminia II anheuern. Urgestein Hans Scholz signalisiert zwar Interesse, schränkt jedoch gleichzeitig ein: »Der Junge soll erstmal richtig gesund werden«. Hierbei stand Tanaz, der unter Problemen im Bauchmuskel- und Hüftbeugerbereich leidet, sich zuletzt selber im Wege. Dirk Pal-mowski kritisiert: »Cem geht mit seinem Körper fahrlässig um. Was er braucht, um höherklassige Aufgaben erfolgreich angehen zu können, ist eine richtige Behandlung«.
24 Spieler setzte der TuS Jöllenbeck in der Vorsaison ein. Bloß einer absolvierte alle 30 Partien: »Co« Marcus Patsch - der Käpt'n ist mit 31 Jahren auch der Senior im Team - bleibt ein nicht weg zu denkender »Schlüsselspieler«. Führungsqualitäten neben dem defensiven Mittelfeldmann Oliver Hölscher besäßen »aufgrund ihres Intellektes und Potenzials« auch die Youngster Tim Daseking (21) und Tobias Demmer (22).
75 Jahre Fußball in Jöllenbeck: Für Dirk Palmowski »eine Verpflichtung, unsere Zuschauer auch weiterhin mit attraktivem Fußball zu verwöhnen«. Alles ist gerüstet für die große Jubiläumsfete am Samstag, 20. August. An dem Abend feiert die Abteilung auf dem Hof Upmeier zu Belzen 75 Jahre Fußball in Jöllenbeck. Und vielleicht ist das Meisterschaftskonto zu dem Zeitpunkt mit ersten Punkten gefüllt. Denn bereits am Freitag, 19. August, läuten die »Jürmker« die Serie mit einem Heimspiel gegen den Nachbarn und Aufsteiger VfL Theesen ein.
Olaf Beugholt prophezeit: »Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe für unsere jungen Leute, sich in dieser Liga zu behaupten. Da wäre es hilfreich, wenn wir uns wieder, wie vor Jahren, auf unseren Defensivbereich verlassen könnten«. Die Vorfreude auf die Serie 2005/06 ist groß. »Bei diesen attraktiven Gegnern wird es jedes Wochenende nur Highlights geben«.

Artikel vom 09.07.2005