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Küchenriese Nobilia will 37,5-Stunden-Woche


Von Manfred Köhler
Verl (WB). Der Küchenhersteller Nobilia (481,5 Millionen Euro Umsatz) zieht die Zügel an: Unter dem Druck der Rabattschlacht des Mitbewerbers Alno ist das Verler Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und plant die Arbeitszeit zu verlängern. Die Messlatte soll von 35 auf 37,5 Stunden pro Woche erhöht werden.
Das Unternehmen schlägt den Mitarbeitern vor, Einzelverträge zu unterschreiben. Im Gegenzug sichert die Geschäftsführung zu, bis 31. Dezember 2007 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Bei Nobilia sind etwa 1470 Mitarbeiter beschäftigt
Nobilia reagiert mit diesem Schritt auf den Konkurrenten Alno AG in Pfullendorf, dem weltweit zweitgrößten Küchenhersteller. Alno soll bereits mit der IG Metall eine längere Arbeitszeit vereinbart haben.
Heute kommt jede zweite Küche aus dem Verler Unternehmen, das 2004 ein sattes Umsatzplus von 15,4 Prozent gemacht hat. Nobilia investierte zugliech im Stammwerk in Verl-Sürenheide 23,7 Millionen Euro und plant eine weitere Expansion durch eine Auslagerung von Produktionsbereichen in eine Industriehalle in Kaunitz. Dort sollen von Mitte 2006 an etwa 2500 Schränke pro Tag gefertigt und dazu 150 bis 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Die Unternehmensführung hat bereits im Februar angekündigt, die zusätzlich eingeworbenen Aufträge in der zweiten Hälfte dieses Jahres und im ersten Halbjahr 2006 zum Teil im Stammwerk mit Überstunden bearbeiten zu lassen.

Artikel vom 06.07.2005