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Grundsolide in
das 101. Jahr

Bilanz des Bielefelder Wohnungsvereins

Bielefeld (MiS). Wer eine der begehrten Wohnungen des Bielefelder Wohnungsvereins im Johannistal oder an der Bossestraße »ergattern« möchte, muss Geduld haben. »Da gibt es lange Wartelisten«, sagt Geschäftsführer Jörg Kuhlmann. Vor 101 Jahren wurde die Genossenschaft als »Beamten-Wohnungsverein« gegründet. Gebaut wurde oft dort, wo sich heute noch Bielefelds bevorzugte Lagen befinden.

Und das ist nach wie vor eine solide Grundlage für einen der kleineren unter den großen Vermietern der Stadt. Der Bielefelder Wohnungsverein besitzt 96 Häuser mit 601 Wohnungen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 206 882 Euro. Das Geld fließt in die Rücklage. Ein Grund für das gute Ergebnis ist nach Auffassung des Geschäftsführers die über das gesamte Jahre anhaltend niedrige Leerstandsquote des Unternehmens, die bei unter einem Prozent lag. Im Bereich Oststraße/Oldentruper Straße war die Fluktuation am größten. Ein Problemfall ist allenfalls der Düningshof in Altenhagen. Dort konnten nicht alle frei werdenden Wohnungen sofort wieder vermietet werden.
Von den 2,4 Millionen Euro Mieteinnahmen flossen rund 1,6 Millionen zurück in die Hausbewirtschaftung. Die reinen Instandsetzungs- und Modernisierungskosten betrugen fast 1,2 Millionen Euro. 2005 rechnet Kuhlmann mit einem ähnlichen Ergebnis.
Damit kann die Genossenschaft darauf verzichten, Kredite für notwendige Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten in Anspruch zu nehmen. In den Bestand will der BWV verstärkt investieren. In diesem Jahr wurden in drei zusammenhängenden Gebäuden an der Bossestraße 100 Fenster erneuert, Balkone saniert und die Fassaden gestrichen. Sanierungsarbeiten fanden auch in Häusern am Ehlentruper Weg statt.
Angesichts des zurzeit schwierigen Wohnungsmarktes seien keine Neubauten geplant, betont Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Ohrmann. Der ist Verwaltungsdirektor und stellvertretender Leiter des Studieninstituts für kommunale Verwaltung, also eigentlich ein »klassisches« BWV-Genossenschaftsmitglied. Doch Ohrmann versichert, inzwischen seien längst die verschiedensten Berufsgruppen vertreten. Die Mitglieder dürfen sich in diesem Jahr über eine vierprozentige Dividende freuen. »Bei den aktuellen Zinssätzen auf dem Sparmarkt eine gute Rendite«, findet Geschäftsführer Kuhlmann.

Artikel vom 07.07.2005