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Freunde in
Uniform leben
gerne am Teuto

Briten luden zum Informationstag

Von Matthias Meyer zur Heyde und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Auf reges Interesse ist die gestrige Eigenpräsentation der britischen Streitkräfte in der Catterick-Kaserne gestoßen. Der Standortkommandant, Lieutenant Colonel Steven Shirley, denkt jetzt über einen regelmäßigen Informationstag nach.

»Wir leben und arbeiten sehr gerne am Teutoburger Wald, und ohne die freundliche Aufgeschlossenheit der Bielefelder könnten wir hier auch gar nicht erfolgreich wirken«, sagte der Oberstleutnant bei der Begrüßung der Gäste aus Politik, Wirtschaft und Justiz. »Die britischen Soldaten sind ein integraler Bestandteil unserer Stadt und treten unglaublich diszipliniert auf - ich freue mich über die gewachsene friedliche Nachbarschaft«, erklärte Bürgermeister Horst Grube, das Kompliment zurückgebend.
Sehr aufmerksam verfolgten die Gäste die Erläuterungen zu den vielfältigen Aufgaben, die das 7. Transportregiment und die Männer des 24. Regiments im Royal Logistic Corps zu erfüllen haben. Dazu gehört die Aufgabe, allen britischen Einheiten den Weg zum Einsatzort zu ebnen, dazu zählen Postbeförderung und Brennstoffversorgung, darunter fällt aber auch - von Bielefeld aus -Ê die Entschärfung von Bomben im gesamten Bundesgebiet.
Die in Catterick- und Rochdale-Kaserne stationierten etwa 700 Soldaten (insgesamt leben 2200 Briten in Bielefeld) geben zahlreichen Einheimischen Arbeit. Sie gehören, wirtschaftlich wie emotional, fest zum Stadtteil Stieghorst. »Wir möchten sie hier gar nicht mehr missen«, sagt Bezirksvorsteher Gerhard Henrichsmeier. »So korrekte Militärs sind mir noch nie begegnet.«
An den Info-Ständen erfuhren die deutschen Gäste, darunter Baudezernent Gregor Moss, Brackwedes Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, Heepens Bezirksamtsleiter Harald Daube und Oerlinghausens zweiter Bürgermeister Erich Schmitt, einiges über die nichtmilitärischen Aktivitäten, von der Familienbibliothek über die Grundschule (380 Kinder) bis zum Wohlfahrtsverband Royal British Legion. Sie besichtigten die schmucken Unterkünfte der uniformierten Singles und machten sich sachkundig zum Bau des Tanklagers (zwölf Tanklastzüge) - streng nach den scharfen EU-Sicherheitsbestimmungen geplant. »Wir wollen die Kontakte zu unseren deutschen Nachbarn ausweiten«, kündigte Kommandant Shirley an. Die Jugend, der Einzelhandel, die lokale Politik - »Begegnungen können ein Gewinn für beide Seiten sein.«

Artikel vom 07.07.2005