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Wurmattacken
auf Computer


Verden (dpa). Im Prozess um die Computerattacken der Internetwürmer »Sasser« und »Netsky« hat der Angeklagte zum Prozessauftakt die Programmierung und Verbreitung der Schädlinge gestanden. Der 19-Jährige aus dem niedersächsischen Waffensen (Kreis Rotenburg/Wümme) legte gestern ein umfassendes Geständnis ab. Im vergangenen Jahr hatten die virtuellen Schädlinge weltweit Computersysteme lahm gelegt und sollen damit Schäden in Millionenhöhe verursacht haben. Der Schaden laut Anklageschrift beläuft sich nur auf 130 000 Euro. Bisher sind 143 Geschädigte namentlich bekannt. Strafanzeigen größerer Unternehmen liegen nicht vor. Virenexperten vermuten, dass diese sich zurückhalten.
Der Computerfreak sitzt wegen Datenveränderung, Computersabotage und Störung öffentlicher Betriebe auf der Anklagebank. Das Verfahren findet nach dem Jugendstrafrecht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dem Angeklagten, der zur Tatzeit 17 Jahre alt war, droht nur unter bestimmten Voraussetzungen eine Gefängnisstrafe. Sie darf nur verhängt werden, wenn beim Täter schädliche Neigungen vorliegen oder die besondere Schwere der Schuld gegeben ist.

Artikel vom 06.07.2005