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Gutes Jahr dank
Rekordspenden

Bethel erfolgreich, aber im Umbruch

Bielefeld (WB/mzh). Trotz schwieriger Wirtschaftslage haben die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (vBA) ihre Gesamterträge steigern können. Der Vorstand bezeichnete gestern das Jahr 2004 als ein »wirtschaftlich gelungenes«.
Reiner Heekeren steht vor schweren Entscheidungen.

Die - erstmals in konsolidierter Form erstellte - Bilanz weist Gesamterträge in Höhe von 679,4 Millionen Euro auf (nicht konsolidiert: 788 Millionen), die um 2,4 Prozent über denen des Jahres 2003 liegen. »Obwohl die Personalkosten steigen, der Erlös aus unseren Angeboten dagegen stagniert oder sogar sinkt, wurde ein Überschuss von 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet«, sagte gestern der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Reiner Heekeren.
Die Sachinvestitionen lagen im vergangenen Jahr bei 45 Millionen Euro, 20 Prozent niedriger als im Spitzenjahr 2003. »Gut zwei Drittel dieser Summe kamen der regionalen Wirtschaft zugute«, erklärte Heekeren. In Berlin/Brandenburg sowie im Ruhrgebiet wurden kleinere Bauvorhaben realisiert (Hospize), während am heimischen Standort vor allem in Umstrukturierungen (»Sterntaler«), Sanierungen und den Ausbau stationärer Pflegeangebote außerhalb Bethels investiert wurde.
Auf eine neue Rekordhöhe stiegen die Spenden, die aus ganz Deutschland, ja sogar aus dem Ausland kommen: Den vBA flossen 19,16 Millionen Euro zu (2003: 18,02 Millionen). Anstaltsleiter Pastor Friedrich Schophaus dankte allen Spendern für ihr Vertrauen, schließlich seien diese Gelder Bethels Innovationskapital.
Die vBA haben große Herausforderungen zu meistern. Intern gilt es, die Entlohnung der Mitarbeiter zukunfts-, also wettbewerbsfähig zu gestalten, was am 1. Januar 2006 sichtbar werden soll. Vor allem »die Behindertenbetreuung muss neue Wege gehen«, erklärte Pastor Bernward Wolf. »Zugunsten ambulanter Hilfen und individueller Angebote rückt die stationäre Pflege in den Hintergrund.«

Artikel vom 06.07.2005