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Pixelkünstler mit System
Digitale SLR-Kameras - Einsteigermodelle für weniger als 1000 Euro
Der Markt für Digitalkameras wächst rasant - und damit auch das Interesse an digitalen Spiegelreflexkameras (SLR-Kameras - Single Lens Reflex). Egal, ob beim Druck auf den Auslöser ein Film belichtet oder das Motiv auf einem Chip »abgebildet« wird, bei der Suche nach neuen kreativen Möglichkeiten, mehr Flexibilität und Qualität greifen viele Foto- Amateure früher oder später zur Spiegelreflexmodell mit Wechselobjektiven.
Die Gründe für den Aufstieg in die Königsklasse der Fotografie sind offensichtlich: Eine Spiegelreflexkamera setzt bei Abbildungsleistung sowie technischen Daten meist Maßstäbe und ist Teil eines Systems mit leistungsstarken Blitzgeräten, hochwertigen Objektiven sowie anderem Zubehör, selbst wenn ein Argument für die teureren SLR-Modelle - vollständige Bildkontrolle durch den Blick via Spiegel durchs Objektiv - auch durch den Einsatz von Displays bei Kompaktkameras teilweise entkräftet wurde. Unter anderem haben Canon und Nikon drei aktuelle Modelle für um die 1000 Euro im Programm, die allen Wünschen gerecht werden. Aber auch KonicaMinolta, Pentax und Olympus konkurrieren um die Käufergunst. Einige Modelle wollen wir vorstellen. Den Anfang macht die Neuauflage eines echten Bestsellers.
Mit der EOS 350D stellt Canon die Nachfolgerin der 300D vor. Die Kamera wartet mit einem neu entwickelten 8,0 Megapixel CMOS-Sensor im APS-C Format (Verlängerungsfaktor 1,6 - aus einem 50 Millimeter Normalobjektiv wird ein leichtes 80 Millimeter-Teleobjektiv) auf und überzeugt mit zahlreichen technischen Verbesserungen und noch kompakterer Bauweise. Zusammen mit dem DIGIC II Bildprozessor bildet er das Herzstück der neuen EOS 350D. Neben der höheren Auflösung überzeugt der neue Sensor vor allem durch eine extrem rauscharme Bildwiedergabe. Der DIGIC II Bildprozessor kommt auch in den professionellen Digital-Spiegelreflexmodellen von Canon zum Einsatz. Mit der Profi-Power erreicht die neue EOS eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu drei Bildern pro Sekunde sowie bis zu 14 Aufnahmen in Folge und eine Startzeit von nur etwa 0,2 Sekunden. Gegenüber der EOS 300D ist die EOS 350D etwa 25 Prozent kleiner und zehn Prozent leichter.
Mit einer Vielzahl von Einstellmöglichkeiten passt sich die Canon auch gehobenen Ansprüchen an. So erlauben neun Individualfunktionen mit 24 Einstellungen eine individuelle Konfiguration der Kamera. Dazu gehören die Spiegelvorauslösung und das Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang.
Die E-TTL II Blitzmessung erlaubt eine an die Entfernungsmessung gekoppelte Steuerung der Blitzleistung. Das Ergebnis sind noch präzisere und gleichmäßigere Ergebnisse beim Blitzen mit dem eingebauten Blitz oder mit den optional als Zubehör erhältlichen Canon Speedlite EX Blitzgeräten. Der eingebaute Blitz mit Leitzahl 13 sitzt noch höher über der optischen Achse des Objektivs als bei der EOS 300D. So wird die Gefahr roter »Blitzaugen« schon bei der Entstehung vermindert.
Beim Autofokus kann der Anwender nun direkt zwischen drei Methoden für die Scharfstellung wählen und einstellen: One Shot AF, AI Servo AFÊ und AI Focus AF. Die Schreibgeschwindigkeit auf die Speicherkarte ist im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu 3,5-fach schneller geworden.
Das EF-S Bajonett bietet Anschluss an etwa 60 Canon EF-Objektive. Zusätzlich können mit der neuen EOS 350D die speziell für das APS-C Sensorformat entwickelten EF-S Objektive verwendet werden.
Der Verschlusszeitenbereich reicht von 30 Sekunden bis 1/4000 Sekunde, außerdem steht die Bulb-Funktion für manuelle Langzeitbelichtung zur Verfügung. Die Blitzsynchronzeit ist mit 1/200 Sekunde kurz. Das Speicherkartenfach ist für Compact-Flash-Karten des Typs I und II ausgelegt, wobei Speicherkarten mit Kapazitäten von zwei Gigabyte oder größer verwendet werden können.
Sieben Voreinstellungen für den Weißabgleich sowie eine manuelle Einstellung und die Weißabgleich-Bracketing-Funktion erlauben eine präzise automatische oder manuelle Neutraleinstellung auch bei schwierigen Beleuchtungssituationen.
Im Handel ist das Gehäuse für etwa 750 bis 800 Euro zu haben. Es lohnt sich auf jeden Fall, nach Paketen (Kamera und 18 bis 55 Millimeter-Zoom, Batteriegriff etc.) Ausschau zu halten.(tl)
Nächste Woche stehen die Einsteigermodelle von Nikon - D70s und D50 - im Mittelpunkt.

Artikel vom 16.07.2005