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Einzelhandel

Stark in der Gemeinschaft


Der mittelständische textile Einzelhandel fasst wieder Mut. Die Verkaufszahlen des ersten Halbjahres fallen gut aus. Das war gestern die gute Nachricht bei der »Cheftagung« des größten europäischen Textileinkaufsverbandes Katag. Da die Endverbraucher aber nicht konsumfreudiger geworden sind, da sie nicht mehr Hemden oder Blusen, nicht mehr Hosen oder Röcke kaufen, sind die Umsatzgewinne nur mit einem Verdrängungswettbewerb zu erklären. Wo sind die Verlierer?
Das könnten die großen Handelshäuser sein. Unwillkürlich fällt der Name Karstadt. Zu groß, zu bieder, zu träge, nicht modern genug - dieses Image des in der Krise befindlichen Warenhauses versucht der neue Konzernchef Thomas Middelhoff seit Wochen abzuschütteln.
Der Kunde verlangt heute mehr denn je nach bezahlbarer Qualität. Wichtig für den Erfolg sind aber noch andere Faktoren: Die Auswahl, der Service und immer mehr das Gefühl, dass Einkaufen Spaß machen soll, also zum »Erlebnis« wird, wie die Marketingexperten es gerne sähen. Das wohl wichtigste Instrument, die Kunden zum Geldausgeben zu bewegen, ist zweifellos die Werbung.
Händler, die als Einzelkämpfer auftreten, haben es schwer. Nur in der Gemeinschaft lassen sich aufwändige Konzepte noch umsetzen, weil sie nur von der Masse der Mitglieder finanziert werden können. Gemeinsam sind wir stark - das ist der Trend im Handel, aber auch in anderen Branchen. Edgar Fels

Artikel vom 06.07.2005