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Boonen zum Zweiten

Tour de France: Australier McEwan »strafversetzt«

Tours (dpa). Die Stars konzentrierten sich bereits auf das heutige Mannschaftszeitfahren. Tom Boonen aus Belgien feierte seinen zweiten Etappensieg: Die 3. Etappe der Tour de France von La Chataigneraie über 212,5 Kilometer nach Tours gehörte gestern wieder den Sprintern.

Im Massensprint ließ der Paris-Roubaix-Gewinner seiner Konkurrenz erneut keine Chance. Boonen verwies den Österreicher Peter Wrolich vom Team Gerolsteiner auf Rang zwei. Bester Deutscher war dessen Teamkollege Robert Förster auf Platz sieben.
Ein Nachspiel gab es für den Australier Robbie McEwen. Wegen »unsauberer Gangart« wurde er von Platz drei ans Ende der Tageswertung, auf Platz 186, strafversetzt. Er hatte sich auf den letzten Metern mit seinem Landsmann Stuart O'Grady angelegt.
Der Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen: David Zabriskie (USA) vom dänischen CSC-Team geht mit seinem Zwei-Sekunden-Vorsprung vor dem sechsfachen Rekordsieger Lance Armstrong in das 67,5 Kilometer lange Team-Zeitfahren von Tours nach Blois. Die T-Mobile-Elite um Jan Ullrich (1:08 Minuten zurück) und Alexander Winokurow (53 Sekunden) verteidigte ihre Plätze.
Zwischen den Zeitfahr-Favoriten Discovery Channel (Armstrong) und CSC (Zabriskie) geht es am heute um nichts Geringeres als das Gelbe Trikot. Das Privileg des letzten Starters hat das Riis-Team. Der gute Auftakt in die 92. Grande Boucle ist für den Berliner Jens Voigt (CSC) jedoch keine Garantie für einen ähnlichen Erfolg heute: »Im letzten Jahr sind wir einen Super-Prolog gefahren und im Teamzeitfahren nur Fünfter geworden.«
Armstrong mahnte zur Vorsicht: »Ullrichs Abschneiden beim Zeitfahren hatte mit seinem Sturz zu tun. Ich stürzte im Training vor zehn Tagen und brauchte fünf Tage, um den Schock zu verdauen. Jan hatte das Pech, dass ihm das jetzt passierte. Wenn die Tour nach Deutschland kommt, wird er sich besonders ins Zeug legen. T-Mobile mit Ullrich, Winokurow und Klöden bleibt weiter sehr gefährlich«. Dennoch droht den T-Mobilisten heute im Kampf gegen Armstrong ein Rückschlag.
Nur drei Tage nach dem ernüchternden Auftakt bittet der übermächtig wirkende Amerikaner beim Teamzeitfahren zum nächsten Duell. Teamchef Mario Kummer gibt sich trotzig: »Warum sollen wir an diese Aufgabe so negativ rangehen. Für uns ist es realistisch, unter die ersten sechs zu kommen.«

Artikel vom 05.07.2005