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Hauptrolle in Logistik und Transport

Torwegge hat sich vom Räderprofi zum Rollenspezialisten entwickelt

Von Michael Diekmann
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Der alteingesessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: Räder Torwegge.

»Wir schaffen Bewegung auf allen Ebenen«, sagt Ingrid Langenscheidt, wenn sie über die Leistungsfähigkeit ihrer Firma spricht. »Flexibel und kreativ im Kopf, sprich in der individuellen Problemlösung, mobil mit Rollen in jeder Branche und in ganz Europa«, ergänzt ihr Sohn Volker Langenscheidt. Die zweite und dritte Generation in der Führungsetage haben aus der Existenzgründung von Heinrich Torwegge 1956 einen in ganz Europa kompetenten Händler, Entwickler und Konstrukteur von Mobilität ohne Grenzen gemacht. Das Profil des Unternehmens ist so modern und funktionell wie der Firmensitz an der Bechterdisser Straße. Seit dem Jahr 2000, als der stark expansive Mittelständler wieder einmal seinen baulichen Ausmaßen entwachsen war und ein Neubau Raum für Ware und Ideen schuf, ist das Unternehmen mit gut 50 Mitarbeitern und einem eigenständigen zweiten Standort im sächsischen Glauchau am Oldermannshof ansässig. Allerdings: Die Kapazitätsgrenzen sind bereits wieder in Sichtweite. Bei Langenscheidts denkt man bereits an eine Erweiterung.
Die Zeiten, als die Räder bei Torwegge im Mittelpunkt standen, sind lange vorbei. Mehr als 40 Prozent des Umsatzes, mit dem Torwegge in diesem Jahr die gesteckten Ziele übertreffen wird, macht bereits der Bereich der Fördertechnik aus. In einem Jahr, plant Ingrid Langenscheidt, soll der Anteil bei 50 Prozent liegen. Unter Fördertechnik rangiert bei Torwegge neben den Rollenbahnen für den Transport unterschiedlichster Waren und Frachten in Lager oder Produktion alles bis zur Rollen-Rutsche auf der Kinderparty, aber auch Hebezeuge jeder Bauart. Vielfach sind Vorgaben der Berufsgenossenschaften und aktuelle Sicherheitsbestimmungen Auslöser dafür, dass Unternehmen in arbeitserleichternde, rückenfreundliche Entwicklungen investieren. Ein Vakuumheber fixiert die Fracht, die der Mitarbeiter dann leicht an der unter der Decke geführten Rollenbahn in die entsprechende Abteilung befördern kann.
Wachstumsmärkte hat Torwegge insbesondere in Russland, Tschechien und Ungarn. Betreut vom Standort Glauchau aus, bieten die Fachleute vielfältige Ausrüstung für die Automobilindustrie von Volkswagen, Opel, BMW und Porsche in den neuen Bundesländern, aber auch in den benachbarten neuen EU-Mitgliedsländern. Das neue Gebiet der EU, unterstreicht Ingrid Langenscheidt, ist das mit vielfältigem Wachstumspotential ausgestattete Marktgebiet der Bielefelder.
Gegründet als Ein-Mann-Betrieb mit reinen Handelsaufgaben und ein Jahr später ins Handelsregister eingetragen, bildet inzwischen auch die Fertigung ein wichtiges Standbein. Ein Subunternehmer produziert und konfektioniert bei Torwegge auf Kundenwunsch maßgenau. Da werden aus verschiedensten Gestellen in unterschiedlichsten Materialien, aus Rädern, Rollen und Komponenten Kundenwünsche erfüllt. Und ganz nebenbei sorgt Torwegge auch in der Forschung und Entwicklung für Impulse. Zusammen mit der Fachhochschule für Maschinenbau und dem dort installierten Rollenprüfstand ist Volker Langenscheidt unmittelbar an Weiterentwicklungen beteiligt, an Materialprüfung und Belastungs- und Gewährleistungsprüfungen. Langenscheidt: »Bewegung braucht Kompetenz. Und das ist unser Markenzeichen.«

Artikel vom 06.07.2005