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Tollkühne Rennfahrer in
phantasievollen Kisten

In Eckardtsheim hatten Seifenkisten Samstag Vorfahrt

Eckardtsheim (oh). 37 tollkühne »Rennfahrer« und »Rennfahrerinnen« in ihren insgesamt zwölf heißen Kisten - so etwas hatte man in Eckardtsheim bisher noch nie erlebt.

Entsprechend eindrucksvoll war die Zuschauerkulisse entlang der zur Rennstrecke umfunktionierten Eckardtsheimer Straße am Samstagnachmittag. Die Fans sparten nicht mit Anfeuerungsrufen für ihre jeweiligen Favoriten in der »Formel Seifenkiste«.
Ob »Silberpfeil« oder »Steiler Zahn«, »Feuerwehrauto«, Bierflasche oder »Wurstfachverkäuferin« - bei der Gestaltung ihrer flotten Kisten waren der Phantasie der Teams keine Grenze gesetzt worden. Hauptsache es lief - und das möglichst schnell. Ortschaftsreferent Horst Lange, der als »Sportkommentator« die Zuschauer auf dem Laufenden hielt über Fahrer und Zeiten, hatte allerdings einen mindestens ebenso aufreibenden Job wie die Fahrer.
Zum Schluss, nach diversen Vorläufen zum Kennen lernen der etwa 300 Meter langen Strecke und dem gut zweistündigen Rennen, hatte schließlich das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Eckardtsheimer Kinder- und Jugendarbeit die Nase vorn: Mit 37,55 Sekunden waren André Stock, Jonas Zingler, Christopher Waters, Svenja Necke, Johanna Reck, Lotta Jablonka, Joscha Menge und Christian Höppner in ihrem von Zahntechnik Stegmann gesponserten »Steilen Zahn« die schnellsten und freuten sich über den Pokal.
Die schnellste Kiste der Kinder- und Jugendgruppe war mit gut 39 Sekunden der »Silberpfeil«. An dem hatten auch die »Piloten« Justus Groth (12), Burak Atas (9) und Tom Falow(9) von der Tagesgruppe Eckardtsheim mitgebaut.
Die Idee, ein Seifenkistenrennen in Eckardtsheim zu veranstalten und fahrbare Untersätze in Form eines Projekts in einer Kinder- und Jugendgruppe selbst zu bauen, hatte Jugendreferent Stephan Sehr. Monatelang wurde im Internet recherchiert, wurden Baupläne gewälzt, um dann in gut drei Wochen und mit Hilfe talentierter Eltern drei gruppeneigene Seifenkisten zu bauen.
Inzwischen hatten sich aber auch andere Eckardtsheimer - so jüngere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und die Jugendarbeits-Teamer - für das vergnügliche Vorhaben interessiert. Sie suchten sich Sponsoren. Denn mit Materialkosten von etwa 180 bis 200 Euro pro Kiste sind diese nicht billig. Auch Spaß hat seinen Preis.
Da das erste Rennen, bei dem die Feuerwehr nicht nur aktive Rennfahrer stellte, sondern auch für die Streckensicherung und Zeitnahme verantwortlich war, auf so große Begeisterung stieß, soll im nächsten Jahr erneut ein Rennen stattfinden.

Artikel vom 04.07.2005