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Vom Erfolg schier überwältigt: Die Geschäftsführer Franz-Josef Pröll (Kaufhof), Claudia Grieger (P + C), Thomas Kunz (Karstadt) und Norbert Klumpe (C & A).

Stimmung wie
in den Ferien

Innenstadt war Magnet für Region

Von Burgit Hörttrich und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Das »Mitternachts Shopping« in Bielefeld hat alle Erwartungen übertroffen: Bis 24 Uhr waren die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet und die Kunden kamen und kauften. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes: »Jeder, der nicht geöffnet hat, hat eine Chance versäumt.«

Die Beteiligung lag aber bei fast 100 Prozent. Claudia Grieger, Geschäftsführerin von Peek&Cloppenburg: »Die Kunden waren durchweg gut gelaunt, es herrschte so etwas wie Urlaubsstimmung.« Olaf Klötzer, Vorstand der Altstadt-Kaufmannschaft: »Die Stadt war im Ausnahmezustand - im positiven Sinne.«
Anlass für das Einkaufen bis Mitternacht war der Auftakt der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe »Ab in die Mitte« mit einem Glockenspielfestival, das in einer spektakulären Inszenierung vor dem nächtlichen Rathaus gipfelte. Allein dort kamen wohl mehr Menschen zusammen als beim letzten Arminia-Aufstieg. Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der veranstaltenden Bielefeld Marketing GmbH: »12 000 werden es gewesen sein!«
Franz-Josef Pröll, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof, freute sich: »Es ist gelungen, die Kunden in Ostwestfalen-Lippe zu erreichen und sie für Bielefeld zu gewinnen.«
Der Handel sorgte für ein besonderes Einkaufserlebnis, beließ es nicht dabei, »nur« die Ladentüren bis Mitternacht geöffnet zu lassen: Karstadt hatte den roten Teppich für die Kunden ausgerollt, die City-Passage überraschte mit skurril gekleideten Stelzenläufern, in der Buchhandlung Stute warteten die Tropen, Sandstrand und bunte Cocktails inklusive, bei Klötzer konnten Kenner 100 Weine kosten, auf dem Jahnplatz lud Sport-Scheck zur Pause in Dutzenden von orangefarbenen Liegestühlen ein, in der Rathausstraße gab es Bowle und Salzgebäck an langen Tischen. Überhaupt: Snacks und Getränke wurden überall gereicht. Probleme, Mitarbeiter für die Nachtarbeit zu motivieren, gab es nicht. Genth: »Es haben sich mehr gemeldet, als eigentlich benötigt wurden.« Bis 18 Uhr sei es, so Genth, ein »normaler Samstag« gewesen: »Dann kamen die Kunden in die Stadt, die Spaß an einem ungewöhnlichen Ereignis hatten - vor allem auch die aus dem Umland.«
Die positive Einkaufsstimmung erklären sich die Veranstalter nicht zuletzt mit dem guten Wetter. Kommentar vieler Kunden: »Das ist ja hier wie in den Ferien.«

Artikel vom 04.07.2005