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Lebensversicherungen
wollen Zinsen senken

Garantie-Satz könnte bis auf 2 Prozent fallen

Frankfurt/Main (dpa). Die deutschen Lebensversicherer wollen den Garantiezins für neue Lebensversicherungen wegen niedriger Erträge auf dem Anleihemarkt vom Jahr 2007 an noch einmal deutlich senken.
Eine Reduzierung um 0,5 Prozent auf 2,25 Prozent sei weitgehend unstrittig, sagte der Präsident der Deutschen Aktuarsvereinigung (DAV), Norbert Heinen, der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Immer mehr Lebensversicherer sprächen sich sogar für eine Verringerung des Zinses auf 2,0 Prozent aus. Eine Senkung würde nur neue Verträge treffen, die nach dem 1. Januar 2007 abgeschlossen werden.
Bei Lebensversicherungen garantieren die Versicherer ihren Kunden einen Rechnungszins für die gesamte Laufzeit des Vertrags. Dieser Garantiezins war zuletzt Anfang 2004 um 0,50 Punkte auf 2,75 Prozent gesenkt worden. Bei Altverträgen aus der Zeit vor dem Jahr 2000 beträgt er noch bis zu vier Prozent.
Zusätzlich zum Garantiezins erhalten die Versicherten eine variable Überschussbeteiligung. Die Höhe des Garantiezinses, der für die Vertragsdauer einer Lebensversicherung gilt, wird von einer DAV-Expertengruppe ermittelt und vom Bundesfinanzministerium endgültig festgelegt.
»Der Spiegel« berichtete unterdessen, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen deutsche Lebensversicherer wegen undurchsichtiger Bilanzierungspraktiken ermittelt. »Wir haben in jüngster Zeit bei einigen Lebensversicherern Rückversicherungsverträge beanstandet«, sagte BaFin-Sprecher Peter Abrahams. Zurzeit werde gegen mehrere deutsche Erstversicherer ermittelt, nachdem Untersuchungen gegen etwa zehn Rückversicherer schon länger laufen.

Artikel vom 04.07.2005